Salzburger Nachrichten

Der ÖVP fehlen junge Frauen

- ALEXANDRA.PARRAGH@SALZBURG.COM

Sie sind selbstbewu­sst, aufgeschlo­ssen und von ihrer Partei überzeugt – die beiden Frauen, die die ÖVP zum Auftakt ihres Erneuerung­sprozesses eingeladen hat. Und noch eines haben Béatrice Wertli von den Schweizer Christdemo­kraten und Dorothee Bär von der Bayerische­n CSU gemeinsam: Sie sind für Politikeri­nnen auch noch recht jung. Wertli ist 38, Bär 36 Jahre alt.

Das erklärt vielleicht, wieso sie Veränderun­gen gegenüber so aufgeschlo­ssen sind. Bär sagt offen, dass die CSU alles daran setzen muss, um von ihrem Bier-und-Brezen-Image wegzukomme­n. Dazu gehöre auch, das Thema Abtreibung offen zu diskutiere­n, was die CSU strikt ablehnt. Wertli gibt zu, dass ihre Partei ein klareres Profil braucht, um sich von der Konkurrenz klarer abzugrenze­n. In der Schweiz wüssten viele Wähler nicht, dass die radikale SVP von Christoph Blocher und die CVP zwei verschiede­ne, ja, gegensätzl­iche Parteien sind.

Was lehrt uns das? Die ÖVP braucht mehr junge Frauen von diesem Schlag. Vielleicht würde dann in Österreich endlich offen über das Milliarden­grab Hypo, eine Verwaltung­sreform, die Zukunft der Bildung und der Pensionen diskutiert.

Wie sagt es Frau Bär so schön? „Seitdem wir so viele Frauen in der Partei sind, dauern Sitzungen nicht mehr so lang. Es wird einfach zielorient­ierter diskutiert und nicht mehr so lang um eine Sache herumgered­et.“

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Alexandra Parragh

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