Der ÖVP fehlen junge Frauen
Sie sind selbstbewusst, aufgeschlossen und von ihrer Partei überzeugt – die beiden Frauen, die die ÖVP zum Auftakt ihres Erneuerungsprozesses eingeladen hat. Und noch eines haben Béatrice Wertli von den Schweizer Christdemokraten und Dorothee Bär von der Bayerischen CSU gemeinsam: Sie sind für Politikerinnen auch noch recht jung. Wertli ist 38, Bär 36 Jahre alt.
Das erklärt vielleicht, wieso sie Veränderungen gegenüber so aufgeschlossen sind. Bär sagt offen, dass die CSU alles daran setzen muss, um von ihrem Bier-und-Brezen-Image wegzukommen. Dazu gehöre auch, das Thema Abtreibung offen zu diskutieren, was die CSU strikt ablehnt. Wertli gibt zu, dass ihre Partei ein klareres Profil braucht, um sich von der Konkurrenz klarer abzugrenzen. In der Schweiz wüssten viele Wähler nicht, dass die radikale SVP von Christoph Blocher und die CVP zwei verschiedene, ja, gegensätzliche Parteien sind.
Was lehrt uns das? Die ÖVP braucht mehr junge Frauen von diesem Schlag. Vielleicht würde dann in Österreich endlich offen über das Milliardengrab Hypo, eine Verwaltungsreform, die Zukunft der Bildung und der Pensionen diskutiert.
Wie sagt es Frau Bär so schön? „Seitdem wir so viele Frauen in der Partei sind, dauern Sitzungen nicht mehr so lang. Es wird einfach zielorientierter diskutiert und nicht mehr so lang um eine Sache herumgeredet.“