Salzburger Nachrichten

Der Flachgau kämpft gegen den

Der Verkehrsla­ndesrat sieht keine großen Zuwächse beim Schwerverk­ehr. Die SPÖ spricht deshalb von Schönreder­ei. Glaubt man dem subjektive­n Empfinden oder doch lieber den nackten Zahlen?

- SALZBURG.

Die Lkw-Lawine im Flachgau nimmt zu. Das ist das subjektive Befinden der Anrainer. Das sagen die Bürgerinit­iativen, die regelmäßig gegen den Schwerverk­ehr protestier­en. Das sagen die Bürgermeis­ter. Aber was sagen die nackten Zahlen?

Die SPÖ wollte von Verkehrsla­ndesrat Hans Mayr (Team Stronach) wissen, wie sich der Verkehr insgesamt und in der Nacht quantitati­v entwickelt hat. Die automatisc­hen Zählstelle­n dazu gibt es in Eugendorf, Henndorf, Lamprechts­hausen, Elixhausen und Anif. Dabei zeigt sich: Von einer massiven Zunahme des Schwerverk­ehrs ist bei den meisten Stellen nichts zu merken. An der B150 in Anif ist die Zahl der Lkwund Sattelzüge rückläufig. In Lamprechts­hausen an der B156 wurden 2007 noch 421 Sattelzüge in 24 Stunden gezählt, 2013 waren es 437 große Brummer. In Henndorf-Süd zählte das Land 1800 Lkw im Jahr 2005, vier Jahre später waren es 1527 Lkw, die

Zahlen

sprechen von neuesten 1899 Lkw.

Markanter ist der Unterschie­d auf der L101 in Elixhausen – betrachtet man den Zeitraum von zehn Jahren. Der Lkw-Verkehr hat vor allem von 2006 auf 2007 deutlich zugenommen, auch in der Nacht (siehe Grafik). Der Grund dafür sei das neu errichtete Logistikze­ntrum in Obertrum, sagt Verkehrsla­ndesrat Hans Mayr. Er sieht insgesamt keinen enormen Zuwachs beim Schwer- verkehr. Die wesentlich­en Zählstelle­n würden „die übliche Steigerung“, aber keine überpropor­tionale Entwicklun­g nachweisen.

SPÖ-Verkehrssp­recher Andreas Haitzer, der die Anfrage im Landtag gestellt hat, spricht von einer „Schönreder­ei“, die Mayr betreibe. Zähle man den Nachtverke­hr, würde in Elixhausen alle zwei Minuten ein tonnenschw­erer Lkw vorbeidonn­ern. „Nur, weil sich das seit 2009 nicht gravierend geändert hat, heißt es nicht, dass diese Belastung mutbar ist“, sagt Haitzer.

Federführe­nd in der Bürgerinit­iative gegen den Lkw-Verkehr durch den Flachgau ist Michael Steger, SPÖ-Gemeindeve­rtreter in Elixhausen. Er sieht eine „exorbitant­e Zunahme“des Schwerverk­ehrs. „Wenn das der Herr Landesrat anders sieht, ist es ein untauglich­er Versuch einer Täuschung. Wir sind keine Lkw-Feinde, aber wirwerden buchstäbli­ch überrollt.“Die prozentuel­le Stei-

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