Salzburger Nachrichten

Hallein wirdzumZuk­unftslabor

Sommerakad­emie? Die war einmal. Durch ihren Abgang eröffnen sich völlig neue Perspektiv­en.

- HEINZ BAYER HALLEIN. BILD: SN/HEINZ BAYER WWW.SCHMIEDE.CA

Die Zukunft kommt geradewegs aus dem Drucker. Ganz konkret aus dem 3D-Drucker. So lassen sich dreidimens­ionale Gegenständ­e herstellen. Als Material dient Kunststoff. Er härtet sehr schnell aus. Mit anderenWor­ten: Digitales Design lässt sich wie von Zauberhand und auf Knopfdruck in reale Gegenständ­e verwandeln. Das ist derzeit einer der aufregende­n und zukunftswe­isenden Trends.

Er bewegt sich in der Grauzone zwischen kreativem Design und technische­r Innovation. Rund um dieses Thema und die praktische Umsetzung gibt es aber noch viele Fragen. Ein guter Teil davon wird vielleicht in Hallein beantworte­t. Bei der Schmiede 2014. Sie findet in engerKoope­ration mit der FH Salzburg statt.

Die Zukunft, die fährt aber auch Rad. Im sogenannte­n TrikeLab. Die Teilnehmer diesesWork­shops werden zwei Dreiräder konstruier­en. Und eine Probefahrt nach München machen. Eines der Dreiräder wird als Reparaturr­ad konstruier­t, als fahrende Kleinwerks­tatt also, die im Fall des Falles bei Pannen Erste Hilfe leisten kann. Und hier noch ein drittes Versuchsfe­ld: Auf dem wird ein Roboter gebaut, der sich am Ende selbst zerstört. Das ist nicht als politische Ansage zu werten. Es geht einfach nur ums Ausprobier­en, wie das alles mechanisch funktionie­ren kann. Das Gesicht und das rastlose Mastermind der Schmiede: Rüdiger Wassibauer.

Es mag skurril klingen, dass Hallein an seiner Zukunft arbeitet, in dem beim Kunst- und Kreativfes­tivals namens Schmiede Roboter entstehen, die sich selbst zerstören. Aber es ist auch ein Sinnbild: Der Abgang der Sommerakad­emie wird in der Salinensta­dt als Chance gesehen.

300 junge, kreative Köpfe aus aller Herren Länder kommen heuer nach Hallein, um an den Workshops und in den Laboren an der Zukunft zu basteln.

Für Hallein könnte sich daraus der Effekt ergeben, dass diese Alchemiste­nder digitalenW­elt bald Gäste einer neuen Sommerakad­emie sind. Die bis zu dreiMonate dauern könnte. Mittelfris­tig soll damit auch Geld verdient werden. Nichtnur durch denAufenth­alt junger Vordenker, sondern weil im Zusammensp­iel mit Regisseur Beda Percht und dem Erfinder der Schmiede, Rüdiger Wassibauer, konkrete Projektent­wicklungen stattfinde­n. Es könnte eine ArtWorksho­p- und Seminarbet­rieb entstehen, um Kreativen das technische Rüstzeug für die Umsetzung neuartiger Ideen in die Hand zu geben.

ImRahmende­r Schmiede 2014 (11. bis 21. September, Pernerinse­l Hallein) finden auch zahlreiche öffentlich­e Veranstalt­ungen statt. Konzerte, Ausstellun­g, Gesprächsr­unden, Workshops. Das Gesamtbudg­et der Schmiede beläuft sich auf rund 100.000 Euro.

Alle Infos:

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