Hallein wirdzumZukunftslabor
Sommerakademie? Die war einmal. Durch ihren Abgang eröffnen sich völlig neue Perspektiven.
Die Zukunft kommt geradewegs aus dem Drucker. Ganz konkret aus dem 3D-Drucker. So lassen sich dreidimensionale Gegenstände herstellen. Als Material dient Kunststoff. Er härtet sehr schnell aus. Mit anderenWorten: Digitales Design lässt sich wie von Zauberhand und auf Knopfdruck in reale Gegenstände verwandeln. Das ist derzeit einer der aufregenden und zukunftsweisenden Trends.
Er bewegt sich in der Grauzone zwischen kreativem Design und technischer Innovation. Rund um dieses Thema und die praktische Umsetzung gibt es aber noch viele Fragen. Ein guter Teil davon wird vielleicht in Hallein beantwortet. Bei der Schmiede 2014. Sie findet in engerKooperation mit der FH Salzburg statt.
Die Zukunft, die fährt aber auch Rad. Im sogenannten TrikeLab. Die Teilnehmer diesesWorkshops werden zwei Dreiräder konstruieren. Und eine Probefahrt nach München machen. Eines der Dreiräder wird als Reparaturrad konstruiert, als fahrende Kleinwerkstatt also, die im Fall des Falles bei Pannen Erste Hilfe leisten kann. Und hier noch ein drittes Versuchsfeld: Auf dem wird ein Roboter gebaut, der sich am Ende selbst zerstört. Das ist nicht als politische Ansage zu werten. Es geht einfach nur ums Ausprobieren, wie das alles mechanisch funktionieren kann. Das Gesicht und das rastlose Mastermind der Schmiede: Rüdiger Wassibauer.
Es mag skurril klingen, dass Hallein an seiner Zukunft arbeitet, in dem beim Kunst- und Kreativfestivals namens Schmiede Roboter entstehen, die sich selbst zerstören. Aber es ist auch ein Sinnbild: Der Abgang der Sommerakademie wird in der Salinenstadt als Chance gesehen.
300 junge, kreative Köpfe aus aller Herren Länder kommen heuer nach Hallein, um an den Workshops und in den Laboren an der Zukunft zu basteln.
Für Hallein könnte sich daraus der Effekt ergeben, dass diese Alchemistender digitalenWelt bald Gäste einer neuen Sommerakademie sind. Die bis zu dreiMonate dauern könnte. Mittelfristig soll damit auch Geld verdient werden. Nichtnur durch denAufenthalt junger Vordenker, sondern weil im Zusammenspiel mit Regisseur Beda Percht und dem Erfinder der Schmiede, Rüdiger Wassibauer, konkrete Projektentwicklungen stattfinden. Es könnte eine ArtWorkshop- und Seminarbetrieb entstehen, um Kreativen das technische Rüstzeug für die Umsetzung neuartiger Ideen in die Hand zu geben.
ImRahmender Schmiede 2014 (11. bis 21. September, Pernerinsel Hallein) finden auch zahlreiche öffentliche Veranstaltungen statt. Konzerte, Ausstellung, Gesprächsrunden, Workshops. Das Gesamtbudget der Schmiede beläuft sich auf rund 100.000 Euro.
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