Die Sehnsucht nach dem Guten aus der Kindheit
Kaum eine Woche vergeht, ohne dass eine große Supermarktkette eine neue Linie von Bioprodukten oder Lebensmitteln aus der Region ankündigt. Dabei präsentieren sich die Ketten als Wohltäter für die heimischen Bauern – wie jüngst bei Äpfeln oder Tomaten –, obwohl um diese Jahreszeit heimische Ware sowieso Vorrang hat. Gerade wegen der harten Konkurrenz pflegen die großen Handelskonzerne ihr Image als Partner der heimischen Produzenten.
Eine Linzer Firma, die ein Pionier bei vorgegartem Gebäck für die Aufbackstationen in Supermärkten ist, kaufte diese Woche die Ring-Bäckerei mit 63 Filialen, um den fast 100 Jahre alten Betrieb zu modernisieren.
Am Freitag startete der heimische Marktführer bei Mineralwasser eine Kampagne zur Wiedereinführung der MehrwegPfandflasche aus Glas – ein System, das seit Jahren als Auslaufmodell galt, weil PET-Flaschen leichter sind und als praktischer angepriesen werden, obwohl das Einschenken aus so einem dünnen Plastikteil schwieriger ist. Es gab auch viele erfolglose Versuche, denken wir nur an die Milchflasche aus Glas.
Diese Beispiele zeigen, wie versucht wird, uns mit Produkten wie in der vertrauten Welt unserer Kindheit zu versorgen. Ob der neue Anlauf zu mehr Mehrweg mit Glas Erfolg hat, ist offen. Die Zeit wäre reif dafür.