VomLeben und Überleben in derWelt
Fotos von Kriegen und anderen Katastrophen neben Naturbildern von faszinierender Schönheit bei der Schau World Press Photo 14.
Anlässlich des Gedenkjahres 100 Jahre Erster Weltkrieg kamen sie in Massen aus den Archiven und werden in Ausstellungen gezeigt: Fotografien aus den damaligen Kriegsgebieten. Hat dieMenschheit irgendetwas dazugelernt aus dem Grauen und Elend, die so ein Krieg mit sich bringt? Nein, nichts, kann man nur resignierend sagen, denn gerade heutzutage wird man mit immer grässlicheren Bildern überschwemmt auf den schnellen Wegen des Internets. In der Ausstellung der aktuellen Siegerbilder World Press Photos in der Wiener Galerie Westlicht steht man wieder fassungslos vor Bildern aus Kriegsund Krisengebieten. Katastrophen gibt es allerdings auch, wenn die Natur mit unterschiedlicher Gewalt Menschen in Not und Tod treibt. Die Auswahl aus den 98.671 Fotos, eingereicht von 5754 Fotografen aus 132 Ländern, muss eine Riesenarbeit gewesen sein für die Jury.
Gefragtwaren „große fotojournalistische Bedeutung“und eine „außergewöhnliche Qualität der visuellen Perzeption und Kreativität“. Das kannman den ausgestellten Fotos zugestehen.
Es gibt auch indirekte Auswirkungen von Krisen, und das Siegerfoto ist eines, das auf den ersten Blick geradezu poetisch wirkt, bis man durch die Beschreibung auf das Elend stößt, das dahinter steckt. John Stanmeyer schoss das nun preisgekrönte Foto in Dschibuti, wo er für National Geographic an einer Doku, „Out of Eden“, über die Migration vonMenschen aus Afrika arbeitete. Das Foto zeigt eine Gruppe von Menschen an einem nächtlichen Strand, die ihre leuchtenden Mobiltelefone in die Luft recken, umein preisgünstigesNetz aus dem Nachbarland Somalia zu empfangen. Auf der Suche nach einem besseren Leben in Europa verlassen die Migranten Heimat und Familien, Dschibuti ist eine Durchgangsstation. Stanmeyer gelang ein subtiles Statement und ein vielschichtiger Blick auf das Schicksal von Flüchtlingen. Die Sparte „Aktuelle Themen“zeigt unter anderem Ermordete im mexikanischen Drogenkrieg, die wie bandagierte Puppen in einer Straßenunterführung „inszeniert“wurden.
Harte Fakten gibt es vielfach im Zusammenhang mit Kriegen, Explosionen, Amokläufern. Eine eingestürzte Fabrik ist ebenso zu sehen wie das Foto von Frauen (oben) auf einer indonesischen Insel, die zehn Tage nach einem verheerenden Taifun in einer Prozession religiöse Statuen mit sich tragen. Es gibt zahlreiche anrührende Menschenbilder von einfühlsamen Fotografen. Bei Sportreportern wiederum ist die Gunst und Kunst des blitzartigen Augenblicks von Vorteil. Faszinierend ist die Schönheit vonNaturbildern.
Ausstellung: