WerWind sät, wird Sturm ernten
Was der Brennerbauer sagt, gilt in dem kleinen Tiroler Gebirgsdorf im 19. Jahrhundert. Und der Despot hat sich schon einiges geleistet, wie die ersten Bilder verraten. Dann kommt ein Fremder (Sam Riley, im Bild) in den Ort und bietet ein Säckchen Goldmünzen an, damit er hier überwintern darf. Widerwillig wird sein Wunsch erfüllt und eine Bauernfamilie bestimmt, die ihn aufnehmenmuss. Dann beginnen die sechs Söhne (darunter Tobias Moretti) des Brennerbauern (Hans-Michael Rehberg) zu sterben, einer nach dem anderen. Tatsächlich ist dieser hochgelobte und mehrfach ausgezeichnete Film eine seltsame Mischung aus Western, Heimat- und Kriminalfilm. Im Vordergrund steht der psychische und physische Terror eines Bauern, der sich die gesamte Gemeinde untertan gemacht hat. Besonders die Frauen bekommen diese Allmacht zu spüren. Es stellt sich heraus, dass sich auch der Geistliche (Erwin Steinhauer) an Schandtaten beteiligt hat. Ermuss nun die Konsequenzen tragen. Da das offensichtliche Rächermotiv das Geschehen fast aufdringlich überdeckt, bleibenMomente der Spannung nur imDetail erhalten. Geglückt ist zur Auflockerung das Aufkeimen einer zarten Liebesgeschichte, in die der Rächer selbst allerdings nicht einbezogen ist. Jetzt wurde „Das finstere Tal“von Regisseur Andreas Prochaska von der Austria Film Commission für die Nominierung zum besten Auslandsoscar vorgeschlagen. In einem Genremix, den andere Nationen erheblich besser beherrschen, wäre so eine Nominierung schon ein großer Erfolg.
„Das
finstere
Films/Warner, Disc
Tal“,
XBlu-ray