Frauen leben auf der Überholspur
Die innere Uhr läuft doppelt so schnell wie in Wirklichkeit.
Die Zeit vergeht nicht nur sprichwörtlichwie im Flug. Das vergangene Jahrzehnt hat für die Wahrnehmung der Österreicher „gefühlt“lediglich fünf Jahre gedauert. Bei gerade einmal 16,8 Prozent der Bevölkerung läuft die innere Uhr korrekt. Bei ihnen stimmen Bauchgefühl und Kalender tatsächlich überein. Doch für die meisten vergeht die Zeit nach dem Motto: „Kaumist der Sommer vorbei, steht schon wieder Weihnachten vor der Tür.“Der Online-Forscher Marketagent.com befragte 1003 Personen zum Zeitgefühl und die Ergebnisse bestätigen, was schon einst der britische Autor George Orwell („1984“) sagte: Die Zeit vergeht nicht schneller als früher, aber wir laufen eiliger an ihr vorbei. 85 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Zeit sehr schnell (43,5 Prozent) oder eher schnell (41,9 Prozent) vergeht. Lediglich zwei von hundert Österreichern sehen das Leben langsam an sich vorbeiziehen. Thomas Schwabl, Geschäftsführer der Umfrageinstituts, betont, dass offenbar vor allem Frauen auf der Überholspur lebten. Während 47,7 Prozent der weiblichen Befragten ein sehr schnelles Vorbeifliegen der Zeit verspüren, sind es bei den Männern kaum40Prozent. Versuchtmandas Leben zu quantifizieren und fragt nach der wahrgenommenen Dauer des letzten Jahrzehnts, so erhält man eine deutliche Aussage: Die innere Uhr läuft doppelt so schnell wie die Realität.
Für die meisten Menschen dürften im Großen und Ganzen die vergangenen zehn Jahre in nur fünf Jahren vorbeigeflogen sein. Der statistische Mittelwert lag bei der Befragung bei 7,8 Jahren.