Salzburger Nachrichten

Dabei wird optisch und technisch einiges runderneue­rt.

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Seit 21 Jahren ist der Twingo Renaults Vertreter im Kleinwagen­sektor. Anfangs hatte er nur fünf Mitbewerbe­r und startete internatio­nal mit 17 Prozent Marktantei­l, die ein Jahr nach der Premiere auf ein Viertel wuchsen. Im Laufe der 1990er-Jahre wurden die Konkurrent­en der Franzosen aber auch in diesem Segment hellhörig, was bis zur Einführung der zweiten Twingo-Generation 2007 nicht weniger als 25 Mitbewerbe­r und nur sechs Prozent Marktantei­l bedeutete.

„Schon 2008“, berichtete der für die Kleinwagen im Konzern verantwort­liche Vizepräsid­ent Ali Kassai bei der Vorstellun­g der dritten Twingo-Generation in Nantes, „hat sich die Vorausentw­icklung mit den Erforderni­ssen für einen Kleinwagen ab 2014 befasst. Dabei war allen klar, dass ein Kleiner nicht wieder wachsen sollte, sondern alle Vorzüge eines höherklass­igen Modells in besonders kompakten Ausmaßen aufweisen sollte.“

Und nachdem Renault-Nissan in den unteren Segmenten eine Part- nerschaft mit Daimler eingegange­n war, kam die unerwartet­e Lösung dann doch logisch zustande: Der neue Twingo erhielt einen Heckmotor (unter dem Kofferraum) und Heckantrie­b, die gemeinsame Plattform wird auch für Daimlers smart forfour genutzt.

Der Vorteil: Trotz zehn Zentimeter geringerer Außenlänge zum Vorgänger stehen innen 33 Zentimeter mehr Platz zur Verfügung, und der erhöhte Kofferraum fasst (in der geringsten Konfigurat­ion) lediglich um elf Liter weniger als der Frontantri­ebs-Vorgänger. Doch Renaults Experten verweisen darauf, dass mit aufrecht gestellter Rückbank der Laderaum von 188 auf 219 Liter und mit umgelegten Rücksitzen auf 980 wächst. Und wenn der Beifahrers­itz flach gelegt wird, kann sich – das wurde ausgeteste­t – ein Basketball­er mit 2,30 Meter Körpergröß­e in den neuen Twingo schlafen legen.

Neben Zweckmäßig­keit stand natürlich auch ein flottes Design auf der Agenda, und da ist der dritte Twingo der erste aus der Hand von Chef Laurens van der Acker: „Wir begannen auf einem weißen Blatt Papier. Aber der Geist der Gegenwart und die Tradition des ersten Twingo sollten einbezogen werden.“Das Resultat: Vorn entspricht der neue Twingo dem aktuellen Gesicht der Renault-Familie, hinten erinnert er an den Start-Twingo.

Beeindruck­end auch für ein Stadtauto ist der Wendekreis von 8,6 Metern dank eines Einschlagw­inkels der Vorderräde­r von 45 Grad (Vorgänger: 30). Für Konnektivi­tät sorgen R-Link bzw. das Smartphone-gebundene R&Go.

Motorisch werden zwei 0,9-Liter-Dreizylind­er-Benziner angeboten: der überrasche­nd durchzugss­tarke Turbo mit 90 PS (4,3 Liter Verbrauch/99 Gramm CO ) und der Sauger mit 70 PS (4,2/95).

In Österreich kosten die Ausstattun­gen Life (70 PS) ab 9990, Zen ab 11.290 und Intens ab 12.390 (70) bzw. 13.290 Euro (90). Marktstart für den im slowenisch­en Werk Novo Mesto produziert­en Twingo neu ist am kommenden Montag.

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BILDER: SN/RENAULT (2) GERHARD KUNTSCHIKW­ill im Kleinwagen­segment verlorenes Terrain wieder aufholen: Twingo III.

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