Löhne steigen 2015 konstant
Beruhigende Aussichten für die Arbeitnehmer. Eine Studie zur Gehaltsentwicklung zeigt Lohnsteigerungen von durchschnittlich 3,0 Prozent für Österreich.
Auch 2015 werden die Löhne und Gehälter in Österreich im Durchschnitt um 3,0 Prozent steigen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie von Aon Hewitt „Global Salary Increase Survey 2014–2015“. Teilnehmende Unternehmen aller Branchen aus 120 Ländern haben knapp 12.700 Datenlieferungen eingereicht.
„Die Arbeitnehmer profitieren von den positiven Wirtschaftsaussichten“, sagt Gregor Lötsch von Aon Hewitt in Österreich: „Denn für 2015 erwarten Ökonomen, dass das Bruttoinlandsprodukt in Österreich sogar um 1,8 Prozent anzieht.“Da aktuell jedoch mit einer Inflationsrate von 2,1 Prozent gerechnet wird, ergibt sich in den meisten Branchen somit eine Reallohnerhöhung von durchschnittlich 0,9 Prozent. Spitzenreiter bei den Branchen sind Automobilhersteller und -zulieferer mit durchschnittlich 3,6 Prozent Gehaltssteigerungen im aktuellen Jahr (3,7 Prozent als Prognose für 2015). Im nächsten Jahr liegt dann die pharmazeutische Industrie mit 3,5 Prozent ebenfalls über dem österreichischen Schnitt. Ein Trend nach Unternehmensgröße ist nicht erkennbar.
Die österreichische Wirtschaft ist laut Studie weiterhin auf Wachstumskurs, auch wenn aktuelle Krisen das Geschäftsklima trüben. Davon profitieren die Arbeitnehmer, denn die Unternehmen beurteilen ihre Lage positiv und sind weiterhin bereit, Löhne und Gehälter zu erhöhen. Nur eine verschwindende Anzahl von 0,8 Prozent der Unternehmen hat angegeben, eine Nullrunde einlegen zu wollen.
Die Leistung eines Mitarbeiters spielt eine entscheidende Rolle bei der Höhe der Entlohnung. 37,1 Prozent der Mitarbeiter überschreiten die erwarteten Leistungen (Vorjahr: 29,4 Prozent) und werden hierfür mit einer Lohnsteigerung von 3,5 Prozent belohnt. Der größte Teil (58 Prozent) der Mitarbeiter erfüllt die gesetzten Ziele und kann mit einer Steigerung der Vergütung von 2,4 Prozent rechnen. 10,4 Prozent haben ihre Ziele nicht erreicht, was zu einer nur sehr geringen Gehaltserhöhung von durchschnittlich 0,5 Prozent führt. Gemessen wird an der tatsächlichen oder künftig erwarteten Performance. Dabei ist immer weniger entscheidend, ob es sich bei den Mitarbeitern um Mitglieder des Topmanagements, mittleren Managements, der Administrative oder der Produktion handelt.
„Wenn die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter steigt, wirkt sich das nachweislich positiv auf den Geschäftserfolg aus. Leis- tungsorientierte Vergütung ist nur einer der Steuerungshebel für das Engagement der Mitarbeiter“, sagt Lötsch. „Unternehmen sind zudem gefordert, im Arbeitsumfeld Anerkennung und Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten.“
91 Prozent der Unternehmen können ihre Top-Performer identifizieren, zehn Prozent halten ein besonderes Budget für Leistungszulagen bereit. 7,9 Prozent der österreichischen Arbeitnehmer zählen zu den Top-Performern. Diese können mit einer Steigerung ihres Verdiensts um durchschnittlich 3,9 Prozent rechnen.
Die jährlich durchgeführte Studie liefert Informationen über die Gehaltserhöhung in über 120 Unternehmen weltweit. Für Österreich haben sich dieses Jahr 147 Unternehmen an der Studie beteiligt. Der Report erfasst aktuelle Erhöhungen und erwarteten Steigerungsraten für das kommende Jahr.