Bauer baute Wanderstall für Legehennen
Ganz besondere Freilandeier kommen demnächst vom Hof der Familie Wallner aus Moosdorf. Die Hühner wandern samt Stall über die Wiese.
Der Landwirt Wolfgang Wallner aus Moosdorf an der salzburgischoberösterreichischen Landesgrenze veredelt seine Hühnereier seit 20 Jahren zu handgemachten Nudeln. Viele Produkte, ob naturbelassen oder mit Kräuterund Gewürzbeimischungen wie Basilikum, Bärlauch, Spinat oder
„ Das Huhn ist ein Herdentier, daher geht es nicht weit weg vom Stall.“
Chili, werden im eigenen Geschäft verkauft. Unter der Marke WallnersNudelei ist der Hühnerhalter mit einigen Produkten seit Jahren auch in der Spar-Premium-Linie des Salzburger Lebensmittelkonzerns vertreten.
Bei der Freilandhaltung haben die Hühner zwar viel Auslauf, „aber die Henne ist trotzdem ein Herdentier“, sagt Wallner. Daher bleiben die Vögel meistens auf relativ engem Raum zusammen. „Deshalb ist der Boden um den Stall braun und dort gibt es eine Übersäuerung im Boden“, betont Wallner. UmAbhilfe zu schaffen, entwickelte der Hühnerhalter nach Vorbildern in Deutschland einen fahrbaren Stall, der auf der grünen Wiese versetzt werden kann. Die 20 mal neun Meter große Anlage verfügt im Inneren über Legenester mit Dinkeleinstreu. Wallner: „Alle acht bis zehn Tage wird der Stall um 20 bis 30 Meter versetzt.“Dazu kann die rund 20 Tonnen schwere Kon- struktion mit einem entsprechend leistungsfähigen Traktor angehoben und verschoben werden. Nicht belegte Wiesenflächen haben dadurch sechs bis acht Wochen Regenerationszeit, was die Bodennutzung verbessert. Nur bei geschlossener Schneedecke kommt das System vorübergehend zum Stillstand.
Gegenüber den Artgenossen in stationärer Freilandhaltung profitieren Wallners Legehennen so von permanent frischem Grünfutter und sie können nachWürmern picken. Im Inneren des Stalls, der für die kalte Jahreszeit auch wärmegedämmt ist, finden die Tiere Wasser, Futter und Schlafplätze. Derzeit verfügt Wallner über zwei Wanderställe für insgesamt 2400 Hennen. Er hat eine sechsstellige Summe investiert und das Projekt mehr als eineinhalb Jahre vorbereitet.
Ab etwa Mitte Oktober wird es die speziellen Freilandeier vorerst nur bei den rund 50 SparGourmet-Märkten in Wien und Niederösterreich geben. Es handelt sich um frühere Meinl-Geschäfte mit einem größeren Feinkostsortiment. Eine Ausweitung auf Interspar- und EurosparMärkte ist geplant. Spar-Chef Gerhard Drexel: „In puncto Eierqualität kann uns niemand das Wasser reichen. Als Händler erachten wir es auch als unsereAufgabe, uns für dasWohl der Legehühner einzusetzen.“