50JahreSOSKinderdorf Salzburg
Als das Dorf in Seekirchen errichtet wurde, gab es bereits sieben Dörfer in den Bundesländern: Imst, Osttirol in NußdorfDebant, Altmünster, Moosburg, Stübing, Pinkafeld undWienerwald in Hinterbrühl.
Salzburg war ein besonders schwieriger Boden, weil 14 Gemeinden im Land kein Kinderdorf wollten. Dass es zustande kam, ist derWeitsicht der damaligen Bürgermeister SeekirchenMarkt und Seekirchen-Land, Dr. Moser und J. Högler, zu verdanken. Die Geburtsstunde für SOSKinderdorf Salzburg war der zustimmende Bescheid der Salzburger Sicherheitsdirektion vom 28. 4. 1960 zur Vereinsgründung. Am 10. 7. 1961 war die erste Sitzung des Kuratoriums. Das Protokoll der Teilnehmer liest sich wie das Who’s who in Salzburg: Bergrat h. c. Dipl.-Ing. RolfWeinberger, Präs. der Industriellenvereinigung Salzburg, Dipl.-Ing. Baron Mayr-Melnhof, Franziska Gräfin Wernberg, Prinz Rohan, Philip von Schoeller, Komm.-Rat Denkstein u. a. Diese Persönlichkeiten waren dann auch Hausstifter oder Förderer, sodass es nicht wundert, dass Gmeiner schon vor Baubeginn 4,2 Millionen Schilling auf dem Konto hatte.
Gmeiner hatte mit seinem Konzept Geschwister, Mutter, Haus und Dorf jene Formel gefunden, die damals die Fremdunterbringung von Kindern revolutionierte. Die Idee war offenbar so überzeugend, dass viele Menschen schon in den 50er-Jahren bereit waren, diesen Kindern Häuser zu stiften.
Die Erfolgsgeschichte Hermann Gmeiners ist umso verwunderlicher, als die damaligen Dorfleiter, mit wenigen Ausnahmen, keinerlei pädagogische Ausbildung hatten. Das haben die SOS-Kinderdorfmütter mit ihrem selbstlosen Einsatz kompensiert. Die SOS-Kinderdorforganisation hat die öffentliche Jugendwohlfahrt wesentlich entlastet, weil diese nur maximal ein Drittel des Aufwands ersetzen musste.
Ich habe seit 1962 in der Kinderdorforganisation mitgearbeitet und habe Gmeiner als große, einmalige und geniale Persönlichkeit in Erinnerung.
Dr. Ferdinand Tomasi
5203 Weng
Ehrenbecher für ein Husarenstück
Bürgermeister Heinz Schaden (r.) überreichte Andreas Dürager am Freitag einen Ehrenbecher der Stadt Salzburg. Der Salzburger Sprengstoffexpertehatteam20. August dieTeile einer Fliegerbombe aufdem Kapuzinerberg freigelegt – mit einem Bagger, nach kurzer Einschulung. Schaden: „Ich verneige mich vor so viel Mut und Heldentum. Andreas Dürager hat in 30 Jahren schon mehr als 1000 Einsätze hinter sich. Auf dem Kapuzinerberg hat er ein Husarenstück geschafft.“