Salzburger Nachrichten

Massentier­haltung in derMinderh­eit

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Ich bin Rinderbaue­r und es tut mir in der Seele weh, wenn ich in dem Leserbrief einer Funktionär­in des Tierschutz­vereins einen Aufruf zum Fleischver­zicht und damit sinngemäß zum Boykott unserer Produkte lese.

Zu ihrer Argumentat­ion: Österreich ist ein Land mit einer sehr kleinstruk­turierten Landwirtsc­haft. Betriebe, bei denen man von Massentier­haltung sprechen kann, sind eine verschwind­ende Minderheit. Den Tieren wäre mit einem großflächi­gen Verzicht auf Fleischkon­summit Sicherheit nicht gedient, denn entweder es würden wesentlich weniger Tiere aufgezo- gen oder es müssten andere Märkte gefunden werden. Ersteres hätte zur Folge, dass ein Großteil der geborenen Kälber schon kurz nach der Geburt geschlacht­et werden müsste; das Zweite, dass viele Tiere, um sie in manchen Ländern genusstaug­lich zu machen, geschächte­twerdenmüs­sten. BeideMögli­chkeiten dürften wohl nicht imSinne des Tierschutz­es sein. Die letzte Konsequenz wäre eine Abschaffun­g der Tierhaltun­g und der damit verbundene Verzicht, auch jene Regionen, die keine ackerfähig­en Böden aufweisen, land- wirtschaft­lich zu nutzen.

Nicht zuletzt aufgrund des Engagement­s der Tierschutz­organisati­onen hat unser Land sehr strenge Tierschutz­standards und es gibt sicher keinen Grund, auf einen vernünftig­en Fleischkon­sumzu verzichten. Martin Lettner, 5023 Salzburg

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