Ökostrom-Umlage sinkt erstmals
Wirtschaft und Versorger profitieren am meisten.
Erstmals wird die von den deutschen Stromverbrauchern zu zahlende Ökostrom-Umlage sinken. Auf dem Förderkonto hat sich ein Überschuss von 1,38 Milliarden Euro angesammelt. In den Vorjahren gab es immer ein dickes Minus, das mit der Umlage ausgeglichen werden musste. Die Umlage wird seit 2003 erhoben, damals betrug sie 0,41 Cent je Kilowattstunde. Derzeit liegt sie bei 6,24 Cent. Das sind bei einem Durchschnittsverbrauch eines Haushalts von 3500 Kilowattstunden knapp 220 Euro im Jahr. Dank der Förderung hat der Öko- stromanteil bereits rund 27 Prozent erreicht. In den ersten neun Monaten des Jahres 2014 wurden Solar-, Wasser-, Wind- und Biomasseenergie zur wichtigsten Stromquelle, erstmals wurde der Braunkohlestromanteil übertroffen.
Die Ökostrom-Umlage macht derzeit 18 Prozent des Strompreises aus. Der Strompreis für private Haushalte in Deutschland ist seit 2008 um 38 Prozent gestiegen, wie die Bundesregierung jüngst mitteilte. Demnach legte der Kilowattstundenpreis von 21,4 Cent auf 29,4 Cent zu. Für die energieintensive Industrie sind die Preise – auch dank hoher Rabatte – von 2008 bis 2014 hingegen um ein Prozent gefallen. Für die übrige Industrie stieg er jeweils um13 bis 15 Prozent.
Die Versorger konnten seit 2008 wegen des Zuwachses an Solar- und Windstrom von deutlich gesunkenen Einkaufspreisen profitieren. Aber dieser Vorteil wird nach Meinung vonVerbraucherschützern oft nur unzureichend an die Stromkunden weitergegeben, während sie durch die Ökostromförderung, Industrierabatte und Netzkosten belastet werden.