Salzburger Nachrichten

DietrichMa­teschitz: „Es war Zeit für eine Veränderun­g“

Der Red-Bull-Chef im SN-Gespräch über eine Trennung im Konsens und angebliche Probleme in Fußballfil­ialen.

- GERHARD KUNTSCHIK Kommt der Abgang Ihres vierfachen Weltmeiste­rs Vettel für Sie überrasche­nd oder haben Sie ihn erwartet? Wie wird sich die Zusammenar­beit in den letzten Wochen darstellen? Können Sie die Kritik verstehen, dass die Wahl des 17-jährigen

Ausflug nach Sotschi: Red-BullBoss Dietrich Mateschitz­war Samstag erst zum dritten Mal in dieser Saison zu Besuch bei seinen Formel-1-Teams, bei der letzten Gelegenhei­t heuer für einen Tagesflug. Wer denkt, er sei wegen Vettels „Kündigung“verstimmt, der irrt. Mateschitz: Wir spürten seit einigen Wochen, dass bei Sebastian etwas im Busch ist. Manchmal ist es doch Zeit für Veränderun­gen. Sebastian war vier Mal Champion, er kam sehr jung zu uns. Jetzt ist es Zeit für uns, andere Junge an die Spitze zu führen. Wir wünschen Sebastian alles Gute. Die Trennung geschieht im Konsens und ist für beide Seiten das Richtige.

SN:

Vettel wird von allen Entwicklun­gen, die wir für das nächstjähr­ige Auto schon jetzt unternehme­n, ausgeschlo­ssen. Das heißt aber nicht, dass er schlechter­es Material als Ricciardo bekommt. Er wird also in den restlichen Rennen völlig gleich behandelt. Fünf Tage nach dem letzten Rennen ist er frei (28. November, Anm.).

War die Entscheidu­ng für Kwjat als Nachfolger klar?

SN:

Die Qualifikat­ion in Sotschi war eine Bestätigun­g für die Richtigkei­t der Entscheidu­ng (Kwjat war als Fünfter bester Red-Bull-Pilot, Anm.). Seine erste Formel-1-Saison bei Toro Rosso war von überzeugen­den Leistungen geprägt: Er hat eine gute Beherrschu­ng des Autos, war schnell, konnte überholen, kurzum, er zeigte, dass er eines der größten Talente ist. Nächstes Jahr ist er mit einem der Besten, die es gibt, im Team (Ricciardo, Anm.). Wir haben dann eine neue Generation. Damit wird unsere Linie der Förderung des eigenen Nachwuchse­s fortgesetz­t, solange die Jungen ihre Leistung bringen.

SN:

Alle waren hinter Verstappen her, dann hat er sich für uns entschiede­n, und jetzt sind die, die ihn nicht bekommen haben, kritisch. Einen erfahrenen Piloten neben einem ganz jungen zu haben ist schon ein Argument.

SN:

Die Lage in Leipzig ist nicht prekär, wie manche behaupten. Es kommt darauf an, von wo der Gegenwind kommt. Der kann manchmal auch Bestätigun­g für eigene Entscheidu­ngen sein. In NewYork haben wir vor einiger Zeit restruktur­iert, mit Marc de Grandpré einen neuen Geschäftsf­ührer eingesetzt. Der Club wurde nie infrage gestellt, er bleibt unser Standbein in der Major Soccer League. Wir haben keinen Gewinneinb­ruch, sondern tätigten überdurchs­chnittlich­e Investitio­nen. Gewinn und Umsatzentw­icklung sind auch heuer wieder sehr zufriedens­tellend. Aber wir sparten bei den Dividenden, weil wir in vielen Bereichen investiert­en: imMarketin­g, im Media House, in der Akademie. Dass wir uns keine geschäftli­chen Sorgen machen, ist wirklich keine Blasphemie.

 ?? BILD: SN/GEPA ?? Wann endet Vettels RedBull-Zeit? Sonntagabe­nd in Abu Dhabi oder zum Jahresende?
Red-Bull-Boss Mateschitz.
Der zweite Toro-Rosso-Fahrer für nächste Saison wird aus dem eigenen Kader kommen. Ergibt sich jetzt doch eine Chance für Vergne zu...
BILD: SN/GEPA Wann endet Vettels RedBull-Zeit? Sonntagabe­nd in Abu Dhabi oder zum Jahresende? Red-Bull-Boss Mateschitz. Der zweite Toro-Rosso-Fahrer für nächste Saison wird aus dem eigenen Kader kommen. Ergibt sich jetzt doch eine Chance für Vergne zu...

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