DietrichMateschitz: „Es war Zeit für eine Veränderung“
Der Red-Bull-Chef im SN-Gespräch über eine Trennung im Konsens und angebliche Probleme in Fußballfilialen.
Ausflug nach Sotschi: Red-BullBoss Dietrich Mateschitzwar Samstag erst zum dritten Mal in dieser Saison zu Besuch bei seinen Formel-1-Teams, bei der letzten Gelegenheit heuer für einen Tagesflug. Wer denkt, er sei wegen Vettels „Kündigung“verstimmt, der irrt. Mateschitz: Wir spürten seit einigen Wochen, dass bei Sebastian etwas im Busch ist. Manchmal ist es doch Zeit für Veränderungen. Sebastian war vier Mal Champion, er kam sehr jung zu uns. Jetzt ist es Zeit für uns, andere Junge an die Spitze zu führen. Wir wünschen Sebastian alles Gute. Die Trennung geschieht im Konsens und ist für beide Seiten das Richtige.
SN:
Vettel wird von allen Entwicklungen, die wir für das nächstjährige Auto schon jetzt unternehmen, ausgeschlossen. Das heißt aber nicht, dass er schlechteres Material als Ricciardo bekommt. Er wird also in den restlichen Rennen völlig gleich behandelt. Fünf Tage nach dem letzten Rennen ist er frei (28. November, Anm.).
War die Entscheidung für Kwjat als Nachfolger klar?
SN:
Die Qualifikation in Sotschi war eine Bestätigung für die Richtigkeit der Entscheidung (Kwjat war als Fünfter bester Red-Bull-Pilot, Anm.). Seine erste Formel-1-Saison bei Toro Rosso war von überzeugenden Leistungen geprägt: Er hat eine gute Beherrschung des Autos, war schnell, konnte überholen, kurzum, er zeigte, dass er eines der größten Talente ist. Nächstes Jahr ist er mit einem der Besten, die es gibt, im Team (Ricciardo, Anm.). Wir haben dann eine neue Generation. Damit wird unsere Linie der Förderung des eigenen Nachwuchses fortgesetzt, solange die Jungen ihre Leistung bringen.
SN:
Alle waren hinter Verstappen her, dann hat er sich für uns entschieden, und jetzt sind die, die ihn nicht bekommen haben, kritisch. Einen erfahrenen Piloten neben einem ganz jungen zu haben ist schon ein Argument.
SN:
Die Lage in Leipzig ist nicht prekär, wie manche behaupten. Es kommt darauf an, von wo der Gegenwind kommt. Der kann manchmal auch Bestätigung für eigene Entscheidungen sein. In NewYork haben wir vor einiger Zeit restrukturiert, mit Marc de Grandpré einen neuen Geschäftsführer eingesetzt. Der Club wurde nie infrage gestellt, er bleibt unser Standbein in der Major Soccer League. Wir haben keinen Gewinneinbruch, sondern tätigten überdurchschnittliche Investitionen. Gewinn und Umsatzentwicklung sind auch heuer wieder sehr zufriedenstellend. Aber wir sparten bei den Dividenden, weil wir in vielen Bereichen investierten: imMarketing, im Media House, in der Akademie. Dass wir uns keine geschäftlichen Sorgen machen, ist wirklich keine Blasphemie.