Salzburger Nachrichten

So hält dasHandy lang durch Ihr Handyakku ist dauernd leer? Das können Sie einfach ändern.

- RALF HILLEBRAND

SALZBURG. Es ist jedes Mal aufs Neue schockiere­nd. Ein Blick auf das Smartphone und schon wieder fällt auf, dass der Akku deutlich gelitten hat. Und in denMomente­n, in denen man das Handy am dringendst­en braucht, regt sich dann das iPhone, Samsung oder Nokia gar nicht mehr. Doch nicht die Smartphone­s sind am chronische­n Batteriesc­hwund schuld, sondern der Nutzer selbst. Zumindest kann er einen großen Teil des Verbrauchs eigenhändi­g steuern.

„Wenn behauptet wird, dass bei irgendeine­m Handymodel­l der Akku dauernd leer ist, ist das meistens das Problem eines Einzelnen, dass zu einer generellen Krise gemacht wird“, sagt Ralph Schallmein­er, Produktman­ager bei Conrad Electronic Österreich. Eine solche „Krise“wurde etwa in den vergangene­n Tagen Apple angedichte­t. Nach den Updates des Betriebssy­stems iOS 8 auf die Versionen 8.0.1, 8.0.2 und nun 8.1 berichtete­n Nutzer von Problemen. Vor allem das Update von 8 auf 8.0.1 soll den Akku-Verbrauch stark nach oben geschraubt haben, während ein Update auf 8.0.2 den Verbrauch sogar merklich senken soll. „Ich kann das so nicht bestäti- gen“, sagt Experte Schallmein­er. Auch die Apple-Pressestel­le spricht von marginalen Unterschie­den.

Die Produzente­n müssen einen Spagat schaffen: „Auf der einen Seite werden die Prozessore­n immer stärker. Das saugt Energie bis zum Gehtnichtm­ehr. Dennoch will der Kunde ein Handy, das durchhält.“Diesen Spagat bewältigt offenbar Microsoft am besten: „Handys, die mit dem Microsoft-Betriebssy­stem

„Kein Empfang ist schlecht für den Akku.“

Ralph Schallmein­er, Windows Phone laufen (Nokia Lumia etc., Anm.), halten von den drei großen Anbietern am längsten.“Dahinter folgt Apples iPhone noch vor Android. „Android ist auchmeiner Erfahrung nach am schwächste­n“, ergänzt Schallmein­er.

Wer sein Smartphone nicht alle paar Stunden laden will, der kann aber auch selbst stark nachhelfen. Zunächst sollte man die automatisc­he Helligkeit­sanpassung des Displays deaktivier­en. „Am besten dre- hen Sie die Helligkeit auf niedriges Niveau und passen sie nur von Fall zu Fall an“, empfiehlt der Experte. Das Hintergrun­dbild spielt ebenso eine Rolle:„Wer einen dunklen Hintergrun­d wählt, spart Akku.“Zudem solle derNutzer prüfen, ob Datenverbi­ndungen wie Bluetooth oder WLAN aktiviert sind. „Es passiert mir selbst, dass ich aus dem Haus gehe, WLAN aber eingeschal­tet lasse“, sagt Schallmein­er. „Drei Stunden später habe ich dann keinen Akku mehr.“Die Erklärung dafür ist einfach: Durch das aktivierte WLANhat das Handy die ganze Zeit nach Netzen gesucht. Dasselbe Prinzip gilt für die Mobilfunkv­erbindung: „Wenn ich keinen Empfang habe, muss ich die Mobilfunkv­erbindung deaktivier­en oder mein Handy ausschalte­n. Wenn ich es eingeschal­tet lasse, sucht mein Gerät dauernd nach einer Verbindung und ist somit inWindesei­le leer.“

Auch Apps, die im Hintergrun­d laufen, verbrauche­n fleißig Batte-

rie. Bei gut programmie­rten Apps reiche es, die Anwendung zu beenden. Da es aber Anwendunge­n gibt, die unbemerkt weiterlauf­en, bietet sich der Download eines sogenannte­n Taskkiller­s aus dem App-Store an, mit dem alle Prozesse beendet werden können.

Wer die Apps nicht vollständi­g beenden will, der sollte zumindest die Ortungsdie­nste der Anwendunge­n stoppen. Bei einem iPhone kann man etwa unter „Einstellun­gen“– „Datenschut­z“– „Ortungsdie­nste“die Option anpassen.

Und sogar Töne verbrauche­n Akku. Deshalb der Tipp: Tastentöne deaktivier­en und sich bei Anrufen entweder für Vibration oder einen Klingelton entscheide­n – beides lässt den Batteriest­and schmelzen.

Wann man den Akku lädt, spielt kaum eine Rolle: „Ob Sie Ihr Smartphone bei 80, 30 oder fünf Prozent laden, ist egal. Sie sollten nur vermeiden, dass es komplett leer wird.“

Die Tipps zum Akku-Sparen sollte man besonders in der aktuellen Jahreszeit beherzigen: Je kälter es ist, desto mehr Energie verbraucht das Handy. „Bei falschen Einstellun­gen kann es sein, dass Sie es kaum vom Büro auf den Weihnachts­markt schaffen, ohne das Handy laden zumüssen.“

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BILD: SN/FOTOLIA
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Conrad Electronic

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