Deutsch statt Russisch auf der Piste
Der Tourismus hofft heuer trotz Russland-Krise auf eine Rekordsaison.
Österreichs Touristiker blicken mit Zuversicht in die beginnende Wintersaison. Man habe es sich zum Ziel gesetzt, heuer an die Rekordsaison 2012/13 mit 16,7 Millionen Ankünften und 65,6 Millionen Nächtigungen anzuschließen, sagte die Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW), Petra Stolba, anlässlich des Ski-Weltcup-Auftakts in Sölden in Tirol.
Gedämpfte Erwartungen gibt es heuer hinsichtlich der Gäste aus Russland. War im vergangenen Winter noch ein leichterAnstieg bei Ankünften und Nächtigungen erreicht worden, erwartet Stolba heuer, dass man „nicht das gesamte Niveau“wird halten können. Der Rubel habe gegenüber dem Euro an Wert verloren, dadurch sei der Urlaub für die Bevölkerung teurer ge- worden. Die großen russischen Reiseveranstalter berichteten von einer „verhaltenen Nachfrage“. Allerdings setze sich der Trend zu Direktbuchungen fort, das sollte einen Teil des Rückgangs abfedern, sagte die ÖW-Chefin.
„Positive Signale“ortete Stolba aus Deutschland und Großbritannien. In beiden Ländern gab es in der vergangenen Saison ein leichtes Minus. Diesmal helfen der frühe Ostertermin und die günstige Feiertagslage rund umWeihnachten und Neujahr. Bei den großen deutschen Reiseveranstaltern gibt es „konstant gute Buchungen“, bei den britischen ist man sehr optimistisch. In den Märkten Zentral- und Osteuropaswill Stolba trotz neuer Skigebiete vor Ort die Marktführerschaft Österreichs absichern. Angesichts der Aussicht auf Winterspiele in Peking 2022 hofft die ÖW auch in China auf steigendes Interesse amWintersport.
Zudem will man neue Zielgruppen ansprechen, beispielsweise wie durch die mit Tirol, Salzburg, Kärnten und Vorarlberg konzipierte Kampagne für Ski-„Wiedereinsteiger“. Diese potenziellenGästewerden heuer in Großbritannien und den Niederlanden gezielt angesprochen.
Zuversichtlich für die beginnendeWintersaison ist auch der Obmann der Seilbahnen Österreichs, Franz Hörl, nachdem 539 Mill. Euro in Sicherheit, Komfort und Qualität investiert wurden. Im Vorjahr sank derUmsatz trotz geringer Schneelage nur um 2,8 Prozent auf 1,2Mrd. Euro.