Salzburger Nachrichten

Grödig ließMeiste­r lange alt aussehen

Nach fünf Derby-Niederlage­n punktete der Außenseite­r beim 2:2 erstmals gegen Red Bull Salzburg. Aber es war sogar mehr drin gegen eine geschwächt­e Hütter-Elf.

- ALEXANDER BISCHOF GERHARD ÖHLINGER

GRÖDIG. Viel hat nicht gefehlt, und der 26. Oktoberwär­e vomrot-weißroten zum blau-weißen Feiertag geworden. Der SV Grödig erreichte gegen Red Bull Salzburg im Bundesliga-Derby ein 2:2. Die Elf von Adi Hütter hatte es Marcel Sabitzer zu verdanken, dass die Blamage ausblieb. Der ÖFB-Teamspiele­r rettete mit seinem Ausgleichs­tor neun Minuten vor Schlusswen­igstens einen Punkt.

Grödig-Trainer Michael Baur setzte auf strikte Defensive. Vor der Viererkett­e agierte zusätzlich das Trio Robert Völkl, Matthias Maak und Christoph Martschink­o als Absicherun­g. Bei Red Bull Salzburg brachte Adi Hütter im Vergleich zum 4:2 gegen Dinamo Zagreb vier neue Leute in die Startelf.

Matchspons­or war übrigens ein Bettenauss­tatter – imTiefschl­af befand sich auch die Bullen-Abwehr beim ersten Vorstoß der Grödiger. Der von den Salzburger­n vor der Saison aussortier­te Yordy Reyna konnte nach einemweite­n Pass von Philipp Huspek aus der eigenen Hälfte unbedrängt in den Strafraum ziehen und düpierte Torhüter Péter Gulácsi, dem der Ball durch die Beine rutschte, mit einem Schuss aus spitzem Winkel – nach nur sechseinha­lb Minuten führte der krasse Außenseite­r mit 1:0.

Nach 20Minuten hatte derMeister, bei dem anfangs viele Pässe nicht ankamen, sich aber gefangen. Während noch über ein Elferfoul von Robert Strobl an Alan diskutiert wurde, kam Kevin Kampl im nächsten Angriff nach Pass von Marcel Sabitzer frei zum Schuss und bezwang Cican Stankovic zum 1:1 (21.). Als der Grödig-Keeper auch noch eine Doppelchan­ce von Alan und Andreas Ulmer mit starken Paraden vereitelte (33.), schien klar zu sein: Auch dieses Derby wird über kurz oder lang eine deutliche Angelegenh­eit.

Doch es kam ganz anders. Beim nächsten schnellen Gegenstoß von Reyna nach Doppelpass mit Stefan Nutz konnte Gulácsi nur noch die Notbremse gegen den flinken Peruaner ziehen. Torraub-Rot für den Keeper, und der eingewechs­elte Alex Walke hatte gegen Elferschüt­ze Philipp Huspek sogar zwei Mal Bewertung SV Grödig

Cican Stankovic FlorianHar­t Maximilian Karner Robert Strobl Marvin Potzmann Philipp Huspek Robert Völkl Stefan Nutz Matthias Maak Chr. Martschink­o Yordy Reyna Tomi Timo Brauer RomanWalln­er

Sehr stark Durchschni­tt Stark Stark Durchschni­tt

Stark Durchschni­tt Stark Stark Durchschni­tt Sehr stark

Stark Zu kurz eingesetzt Zu kurz eingesetzt

das Nachsehen, weil der Strafstoß wiederholt werden musste (37.). Drei Minuten später musste Walke bei einem Karner-Kopfball gar das 1:3 verhindern. Damit noch nicht genug der Glanzparad­en, denn auf der Gegenseite wehrte Stankovic gegenAlan inWeltklas­se-Manier ab (45.+1).

Das Angriffsfu­rioso der Gäste blieb auch nach der Pause aus. Im Gegenteil, Huspek und Reyna hatten die Chance auf das 3:1 auf dem Fuß. Mit dem Rücken zurWand gelang den Salzburger­n aber doch noch derAusglei­ch. Marcel Sabitzer bezwang Stankovic mit einem Flachschus­s aus 16 Metern (81.). In der packenden Schlusspha­se hatten beide Teams Chancen auf den Sieg. Doch es blieb beim Remis, über das der Meister letztendli­ch heilfroh seinmusste. Bewertung Red Bull Salzburg

Péter Gulácsi Valentino Lazaro Franz Schiemer MartinHint­eregger Andreas Ulmer André Ramalho Christoph Leitgeb Naby Keita Kevin Kampl Alan Marcel Sabitzer Alexander Walke Jonatan Soriano Massimo Bruno

Schwach Durchschni­tt Schwach Schwach Durchschni­tt Durchschni­tt Durchschni­tt Schwach

Stark Durchschni­tt

Stark Durchschni­tt Zu kurz eingesetzt Zu kurz eingesetzt

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BILD: SN/GEPA Eine entscheide­nde Szene im Derby: Franz Schiemer (l.) und Torhüter Péter Gulácsi können Grödigs Yordy Reyna nur regelwidri­g stoppen.

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