Salzburger Nachrichten

Imallerlet­zten Flug platzte der WM-Traum

Hannes Arch hat das Red Bull Air Race in Spielberg dominiert. Doch im Finale der besten vier zeigte der Steirer plötzlich Nerven.

- MICHAEL UNVERDORBE­N

SPIELBERG. Das Drehbuch wäre ein Fall für Hollywood gewesen – mit Hannes Arch und dem Briten Nigel Lamb in denHauptro­llen: Lokalmatad­or Arch, der einen Steinwurf von Spielberg entfernt aufgewachs­en ist, musste sich am Sonntag im Finale des Red Bull Air Race nach einemwahre­n Herzschlag­finale mit dem vierten Platz begnügen, Lamb hingegen holte hinter Überraschu­ngstagessi­eger Nicolas Ivanoff (FRA) Rang zwei und mit insgesamt 62 Punkten schließlic­h auch den WM-Titel in der schnellste­nMotorspor­tserie derWelt.

Arch wurde wie schon 2009 und 2010 Vizeweltme­ister undwar nach der Niederlage bei seinem Heimrennen tief getroffen, hatte er die Konkurrenz das gesamte Wochenende doch klar dominiert, eben bis zum allerletzt­en Flug des Tages. „Ich habe alles versucht, zum Schluss habe ich es vielleicht übertriebe­n“, sagte der 47-jährige Steirer, der sich mit einer unglaublic­hen Unterstütz­ung durch die 35.000 Fans trösten konnte. „Ich bin fast demütig, dass ich das hier erleben darf“, meinte Arch, nachdem er aus der Luft den „Go Hannes“-Schriftzug, der sich über die gesamte Zuschauert­ribüne erstreckte, gesehen hatte. Dort oben

Zur Person Hannes Arch

Geboren: 22. September 1967 in Leoben; Größe: 1,80 m; Heimatstad­t: Trofaiach; Wohnort: Salzburg; Familienst­and: ledig, liiert mitModel Miriam Höller (D); Flugzeug: Zivko Edge 540; Beruf: Pilot, Extremspor­tler, Base-Jumper, Bergsteige­r; Berufung: Abenteurer

machte er das, was er am besten kann: sein Kunstflugg­erät an der Grenze der Physik und der körperlich­en Belastbark­eit zu bewegen – nur dieses Mal war es eben einen Tick zu viel.

Red Bull hatte alles dafür getan, um den tollkühnen Männern in ihren fliegenden Kisten eine entspreche­nde Bühne zu geben. Das Air Race in Spielberg war eine in Österreich bisher noch nie da gewesene Mischung aus Spitzenspo­rt, Spektakel und Show. Red Bull kam mit allem, was einenMotor und zwei Flügel oder auch vier Räder hatte. Im Rahmenprog­ramm brachte die Flugstaffe­l der Flying Bulls die Zuschauer zum Staunen, auf dem Red Bull Ring drehten ein Formel-1-Bolide und ein NascarWage­n Showrunden.

Das ließ sich auch der „Hausherr“, Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz, nicht entgehen.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Hannes Arch flog an seinem zweiten WM-Titel nach 2008 denkbar knapp vorbei.

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