Jäger landet bei Absturz neben erlegtem Tier
Ein 51-Jähriger brach sich bei dem Unfall im steilen Gelände die Arme. Sein Freund holte Hilfe.
Es war ein Jagdausflug mit schlechtem Ende – sowohl für das gejagte Tier als auch für den Jäger. Denn nachdem ein 51-jähriger Mann aus Strobl am Samstag einenGamsbock erlegte, stürzte er selbst ab – und landete wenigeMeter neben dem Tier.
Der Unfall ereignete sich zur
„ Wir mussten längere Zeit nach dem Verunglückten suchen.“
Mittagszeit. Der Mannwar mit einem 34-jährigen Jagdkollegen im Gemeindegebiet von Strobl auf der Südseite des Rinnkogels unterhalb des Rinnstübels unterwegs. Dort entdeckten die beiden einen kapitalen Gamsbock. Der 51-Jährige erlegte das Tier, das allerdings nach dem Abschuss in den sogenannten Rinngraben stürzte. Dieser Graben schneide sich an der Stelle tief in das Gelände ein, beschreibt Alpinpolizist und BergretterRobert Ratzin- ger das dortige Gelände in seinem Bericht von dem Vorfall. „Beim Versuch, über die etwa 50 Meter hohe Steilflanke zum Gamsbock abzusteigen, rutschte der 51-Jährige aus und stürzte ebenfalls über den schroffen Steilhang ab“, heißt es in dem Berichtweiter.
Der 51-Jährige kam schließlich oberhalb eines Baches schwer verletzt zu liegen – direkt neben dem erlegten Gamsbock. Laut Alpinpolizist Robert Ratzinger erlitt der Jäger Brüche an den Armen und war nicht mehr in der Lage, allein ins Tal zu kommen. Sein 34-jähriger Begleiter leistete Erste Hilfe, musste dann aber absteigen, da er an der Unfallstelle keinen Handyempfang hatte. Im „Werkstattgraben“konnte er dann die Rettungskräfte alarmieren. Elf Mitglieder der Bergrettung Strobl sowie zwei Alpinpolizisten konnten rasch zu dem Verletzten gelangen. Das Rote Kreuz verständigte den Notarzthubschrauber Christophorus 6.
Die Besatzung des Hubschraubers hatte allerdings Schwierigkeiten, den verletzten Mann zu entdecken, wie Hubschrauberpi- lot Manfred Hofer berichtet. „Die Bergung war insofern schwierig, als wir erst kurz vor unseremEintreffen an derUnfallstelle genaue Informationen über den Absturzort erhalten hatten. Als wir die Stelle schließlich erreicht hatten, konnten wir den Mann nicht ausfindig machen.“Der 51-Jährige lag unter einem Baum, so war es schwierig, ihn von der Luft aus zu entdecken. Die Bergrettung und die Alpinpolizisten wiesen dem Hubschrauberpiloten schließlich denWeg zum Verletzten.
„Die eigentliche Bergung ist dann problemlos verlaufen“, sagt Pilot Manfred Hofer. Die Rettungskräfte brachten den Mann mit einem 40-Meter-Seil in den Hubschrauber. Auch das Zu- und Abfliegen war gut möglich, obwohl das Gelände dort sehr steil ist. Trotz der schweren Verletzungen könne der Mann froh sein, dass nicht mehr passiert sei, sagt ManfredHofer. „Er hat Glück gehabt. Mehr Glück als derGamsbock.“Der Mann wurde schließlich im LKH Salzburg operiert.