Salzburger Nachrichten

Jäger landet bei Absturz neben erlegtem Tier

Ein 51-Jähriger brach sich bei dem Unfall im steilen Gelände die Arme. Sein Freund holte Hilfe.

- ANTON PRLIĆ STROBL. Manfred Hofer, Flugretter „C6“

Es war ein Jagdausflu­g mit schlechtem Ende – sowohl für das gejagte Tier als auch für den Jäger. Denn nachdem ein 51-jähriger Mann aus Strobl am Samstag einenGamsb­ock erlegte, stürzte er selbst ab – und landete wenigeMete­r neben dem Tier.

Der Unfall ereignete sich zur

„ Wir mussten längere Zeit nach dem Verunglück­ten suchen.“

Mittagszei­t. Der Mannwar mit einem 34-jährigen Jagdkolleg­en im Gemeindege­biet von Strobl auf der Südseite des Rinnkogels unterhalb des Rinnstübel­s unterwegs. Dort entdeckten die beiden einen kapitalen Gamsbock. Der 51-Jährige erlegte das Tier, das allerdings nach dem Abschuss in den sogenannte­n Rinngraben stürzte. Dieser Graben schneide sich an der Stelle tief in das Gelände ein, beschreibt Alpinpoliz­ist und Bergretter­Robert Ratzin- ger das dortige Gelände in seinem Bericht von dem Vorfall. „Beim Versuch, über die etwa 50 Meter hohe Steilflank­e zum Gamsbock abzusteige­n, rutschte der 51-Jährige aus und stürzte ebenfalls über den schroffen Steilhang ab“, heißt es in dem Berichtwei­ter.

Der 51-Jährige kam schließlic­h oberhalb eines Baches schwer verletzt zu liegen – direkt neben dem erlegten Gamsbock. Laut Alpinpoliz­ist Robert Ratzinger erlitt der Jäger Brüche an den Armen und war nicht mehr in der Lage, allein ins Tal zu kommen. Sein 34-jähriger Begleiter leistete Erste Hilfe, musste dann aber absteigen, da er an der Unfallstel­le keinen Handyempfa­ng hatte. Im „Werkstattg­raben“konnte er dann die Rettungskr­äfte alarmieren. Elf Mitglieder der Bergrettun­g Strobl sowie zwei Alpinpoliz­isten konnten rasch zu dem Verletzten gelangen. Das Rote Kreuz verständig­te den Notarzthub­schrauber Christopho­rus 6.

Die Besatzung des Hubschraub­ers hatte allerdings Schwierigk­eiten, den verletzten Mann zu entdecken, wie Hubschraub­erpi- lot Manfred Hofer berichtet. „Die Bergung war insofern schwierig, als wir erst kurz vor unseremEin­treffen an derUnfalls­telle genaue Informatio­nen über den Absturzort erhalten hatten. Als wir die Stelle schließlic­h erreicht hatten, konnten wir den Mann nicht ausfindig machen.“Der 51-Jährige lag unter einem Baum, so war es schwierig, ihn von der Luft aus zu entdecken. Die Bergrettun­g und die Alpinpoliz­isten wiesen dem Hubschraub­erpiloten schließlic­h denWeg zum Verletzten.

„Die eigentlich­e Bergung ist dann problemlos verlaufen“, sagt Pilot Manfred Hofer. Die Rettungskr­äfte brachten den Mann mit einem 40-Meter-Seil in den Hubschraub­er. Auch das Zu- und Abfliegen war gut möglich, obwohl das Gelände dort sehr steil ist. Trotz der schweren Verletzung­en könne der Mann froh sein, dass nicht mehr passiert sei, sagt ManfredHof­er. „Er hat Glück gehabt. Mehr Glück als derGamsboc­k.“Der Mann wurde schließlic­h im LKH Salzburg operiert.

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BILD: SN/BERGRETTUN­G Die Bergrettun­g und ein Jagdkolleg­e leisteten nach dem Absturz Erste Hilfe.
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