Auch ein Polizeihund muss einmal in Pension gehen
Nach acht Dienstjahren bei der Exekutive ist für die Vierbeiner meist Schluss. Dann werden sie den Hundeführern geschenkt. Exo ist so einer.
Noch herrscht totale Eifersucht. „Jeder heischt nach meiner Zuneigung“, sagt Fritz Scheil und hat etwas Mühe, die beiden Belgischen Schäferhunde Exo und Qi-tai für ein Foto ruhig zu halten. Der 54-jährige Kontrollinspektor ist Salzburgs Landesausbildungsleiter für Polizeihunde. Sein zehn Jahre alter Exo wird in den nächstenMonaten in Pension gehen – aus dem Bundesdienst entlassenwerden.
Acht Jahre lang ist der Rüde tapfer an der Seite von Fritz Scheil gestanden, seine Nachfolge wird der nun 21 Monate alte Qi-tai einnehmen. „Mit meinem Exo habe ich einige aufregende Einsätze erlebt“, erzählt der fünffache Familienvater. Der spektakulärste sei die Festnahme eines Bankräubers bei Hallwang im Oktober 2012 gewesen. „Es war ein Großaufgebot unterwegs. Dann ist das Fluchtfahrzeug, ein Fahrrad, gefunden worden. Exo hat sich beim Sattel eingerochen und ist in das Waldstück los. Vor einem Gestrüpp hat er angeschlagen, aber ich habe nichts gesehen und wollte schon weiter. Da hat der Hund mit den Pfoten das Laub weggescharrt und plötzlich sind Beine zum Vorschein gekommen. Es waren die des Bank- räubers, der kreidebleich im Gestrüpp gelegen ist.“
Persönlich wichtiger war Fritz Scheil jedoch das erfolgreiche Ende einer Suchaktion nach einem74-jährigen, vermissten PensionisteninGroßgmain. „Da ist es um ein Menschenleben gegangen. Mehr als 100 Leute haben den Mann bis nach Bayern gesucht. Gefunden hat ihn mein Exo unter einer Treppe eines Privathauses. Dort hätte ihn wohl niemand gesucht. Der verletzte Mann, der regelmäßig Medikamente benötigte, konnte so rechtzeitig geborgenwerden.“
Die Mehrzahl der Einsätze für den Polizeihund sei jedoch das Fährtensuchen, sagt Scheil. Fast jede Nacht gebe es irgendwo einen Einbruchsalarm. Das ideale Betätigungsfeld für einen Polizeihund, der dann Objekte und die Umgebung absuchenmüsse.
Wenn Exo in Pension geht, wird der Hund, der formal dem Bundgehört, per Schenkungsvertrag dem Hundeführer übereignet. „Exo hat in meiner Familie ein gutes Zuhause. Meine Frau und die Kinder lieben ihn, und neben Qi-tai haben wir noch einen Retriever, der kein Polizeihund ist. Alle drei verstehen sich auch untereinander sehr gut.“
Auf Nachfolger Qi-tai wird demnächst der Ernst des Polizei-