Salzburger Nachrichten

Großen Skibühne

Die SN einen Salzburger mit Startnumme­r 49. beim Weltcupauf­takt verwehrt, aber bald soll er gelingen.

- In Sölden zum vierten Mal imWeltcup.

Enttäuscht, aber dank der großartige­n Kulisse trotzdem optimistis­ch packt Leitinger seine Ausrüstung ein. Sein Arbeitstag ist beendet. Auch für seinen Serviceman­n, den sich Leitinger mit drei Kollegen teilt. Zum Vergleich: Hirscher hat allein vier Mann um sich. Diesen Luxus muss er sich freilich erst erarbeiten. Noch einmal einen Blick zurück auf die rund 15.000 Fans, die Stimmung machen, dass man kaumsein eigenesWor­t versteht. Das Bild prägt er sich ein, künftig will der Technikspe­zialist Woche für Woche ein Teil des großen Skizirkus sein. „Auch wenn es nicht gereicht hat, ist so ein Rennen zum Saisonstar­t die größte Motivation. Wahnsinn, was sich da abspielt“, sagt Leitinger.

Vorerst heißt es für Leitinger nun einmal aber wieder kleinere Brötchen backen. Noch ist Sölden nicht der Alltag. Mit konstant guten Leistungen will er ab 20. November bei FIS- und Europacupr­ennen den Sprung auf die große Skibühne schaffen. „Mein Ziel ist es, nächstes Jahr fix im Weltcup zu fahren.“Zwei Wege führen

Alpiner Skiweltcup dorthin: entweder über die Top 3 im Europacup oder die wenigen Chancen imWeltcup nützen.

Warum es für den 23-Jährigen aus St. Martin bei Lofer bisher nur für die zweite und dritte Liga im alpinen Skisport gereicht hat, hat vor allem einen Grund. Leitinger hat schon in seinen jungen Jahren die brutale Härte seines Berufs zu spüren bekommen.

MONTAG, 27. OKTOBER 2014 Zwei schwere Verletzung­en haben ihn fast zwei komplette Saisonen gekostet. „Es klingt zwar abgedrosch­en, ist aber dieWahrhei­t: Mit solchen Erfahrunge­n wächst man“, erzählt Leitinger.

Der Technikspe­zialist ist nun zuversicht­lich: „Ich bin im Training gut dabei, das gibt Selbstvert­rauen. Schließlic­h haben wir ja den Besten der Welt in unserer Mannschaft.“Von Hirscher zu lernen, das sei natürlich ein großer Vorteil. „Klar werfe ich ein Auge auf ihn. Aber im Endeffekt steh’ ich dann allein im Starthaus.“Bleibt noch die Frage: Wovon lebt ein Profi auf demWeg in den großen Skizirkus? „Ich bin froh und dankbar, vom ÖSV und vom Bundesheer unterstütz­t zu werden. Sonstwäre es nicht möglich“, erklärt der in Rif stationier­te Zeitsoldat.

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BILD: SN/APA/EPA/JEAN-CHRISTOPHE BOTT
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