Auto rammt 150 Kilogramm schweresWildschwein
Im Herbst steigt das Risiko, mit einem Wildtier zusammenzustoßen. Experten erklären, wie man sich richtig verhält.
Es ist der Albtraumvieler Autofahrer: Ein Pkw fährt auf einer Landstraße, als plötzlich im Scheinwerferlicht ein 150 Kilogramm schweres Wildschwein auftaucht. Der Fahrer kann nicht mehr rechtzeitig bremsen, der Zusammenstoß ist unvermeidbar.
So geschehen am Montagabend im niederösterreichischen Bezirk Neunkirchen. Der Fahrer blieb unverletzt. Sein Fahrzeug wurde schwer beschädigt, das Tier verendete imStraßengraben.
Vor allem im Herbst und Frühjahr steigt die Gefahr von Unfällen mit Wildtieren. 2013 ereigneten sich auf Österreichs Straßen 296 Wildunfälle. Dabei wurden 327 Menschen verletzt und fünf Personen getötet. Die meistenWildunfälle mit Personenschaden passierten in Niederösterreich (104), in Salzburg kamen bei solchenUnfällen 14 Menschen zu Schaden.
Am häufigsten stoßen Autos mit Rehen zusammen. Laut den Österreichischen Landesjagdverbänden kommen 83.466 Wildtiere pro Jahr im Straßenverkehr zu Tode. Deshalb rät die Jägerschaft in nebeligen Morgen- und Abendstunden zur Vorsicht. Denn auch ein Zusammenstoß mit leichteren Wildtieren kann für Autofahrer verheerende Folgen haben. Trifft man mit 50 km/h auf einen 20 Kilogramm schwerenRehbock, wirkt eine halbe Tonne auf Fahrzeug und Fahrer, bei 100 km/h beträgt die Aufprallwucht bereits zwei Tonnen.
Doch laut Experten droht für Autofahrer die größte Gefahr durch riskante Ausweichmanöver. Wenn man mit dem Auto im Gegenverkehr landet oder einen Baum am Straßenrand touchiert, sind die Folgen oft dramatischer als bei einem Zusammenstoß mit einemWildtier. Springt ein Tier auf die Straße, raten Jägerschaft und ÖAMTC: Ruhe bewahren, umsichtig bremsen, abblenden und hupen.
Ist ein Zusammenstoß unvermeidlich, sollte man stark bremsen und das Lenkrad gut festhalten. Wenn der Fahrer richtig reagiert, ist die Verletzungsgefahr bei einem Zusammenstoß mit einemWildtier für Autoinsassen relativ gering.
Ein Wildunfall muss unbedingt gemeldet werden und das verletzte Tier darf nicht mitgenommen werden, auch nicht zum Tierarzt.