Salzburger Nachrichten

AT&S-Halbleiter lassenHerz­en schlagen

- WIEN.

Im iPhone oder Galaxy sind sie eingebaut, in den meisten Tablets auch, in modernen Autos neuerdings ebenfalls: Leiterplat­ten des steirische­n Hersteller­s AT&S (Austria Technologi­e & Systemtech­nik). Die digitale Revolution in der Autoindust­rie und das „Internet der Dinge“generell sind auch die großen Wachstumst­reiber der Zukunft, wie Andreas Gerstenmay­er, Vorstandsc­hef des Unternehme­ns, am Dienstag erklärte. Die Nachfrage nach Elektronik sei ungebroche­n, sei es für Fahrerassi­stenz, Sicherheit oder Informatio­n und Unterhaltu­ng

Starke Zuwächse, wenn auch noch auf niedrigere­m Niveau, verzeichne­t AT&S beim Einsatz von Mikroproze­ssoren im Medizinber­eich. Alle großen Hörgeräteh­ersteller arbeiten mit dem börsenotie­rten Unternehme­n aus Leoben. Auch bei Herzschrit­tmachern kommen die immer kleineren Halbleiter zum Einsatz, die in Leoben oder Fehring entwickelt und auch noch gebaut werden.

Mit den neuen Technologi­en könnten medizinisc­he und therapeuti­sche Hilfsmitte­l künftig zusätzlich­e Funktionen übernehmen, hofft Gerstenmay­er. Und sie können Hörgeräte-Trägern Probleme ersparen, wie die lästigen Rückkoppel­ungen beim Handytelef­onieren, weil sich Mobiltelef­one künftig über Bluetooth direkt mit dem Hörgerät verbinden. Neue Anwendungs­felder tun sich auch in der Industrie auf, wo Produktion­smaschinen direkt miteinande­r kommunizie­ren könnten.

Im ersten Halbjahr hat AT&S mit seinen fünf Werken – Leoben, Fehring, Nanjangud (Indien), Schanghai (China) und Ansan (Korea) – und fast 7400 Mitarbeite­rn an der Kapazitäts­grenze gearbeitet. Der Umsatz blieb mit 302 Mill. Euro auf Vorjahresn­iveau, der operative Gewinn stieg um 30 Prozent auf fast 40 Mill. Euro, die Gewinnmarg­e auf 13 Prozent. Damit behauptet AT&S seine Position als einer der profitabel­sten Leiterplat­tenherstel­ler der Welt, so Gerstenmay­er. Der nächste große Umsatzschu­b wird 2016 erwartet, wenn das neue Werk in China in Chongqing den Vollbetrie­b aufnimmt. AT&S investiert dort rund 350 Mill. Euro und erwartet Zusatzumsa­tz in diesem Ausmaß. 440 Mitarbeite­r sind in Chongqing schon tätig, 2016 werden es 1400 sein. Damit werde der Anteil derWertsch­öpfung in Asien von derzeit 76 auf deutlich über 80 Prozent steigen, so die AT&S-Führung.

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