Der ÖFB-Cup ist Salzburgs liebste Spielwiese
Cup-Titelverteidiger Red Bull Salzburg will sich im Achtelfinale von Wacker Innsbruck nicht stoppen lassen. Und wie ein Halleiner den SV Scholz Grödig ärgern will.
Salzburg lacht in der Fußball-Bundesliga von Platz eins und auch in der Europa League ist das TeamvonTrainerAdi Hütter nach den Hinspielen Tabellenführer. Doch die mit Abstand liebste Spielwiese der Bullen ist in dieser Saison der ÖFB-Cup. Nach dem 10:1 in der ersten Runde gegen Sollenau gab es in Runde zwei beim Wiener Sportklub sogar ein 12:1Schützenfest. Saisonübergreifend sind die Bullen damit seit acht Cupspielen unbesiegt. Das mehr als beeindruckende Torverhältnis: 56:6!
Nun hat Titelverteidiger Salzburg das Viertelfinale ins Visier genommen. Die Rollenverteilung vor dem Westderby heute, Mittwoch (18 Uhr), gegen Wacker Innsbruck könnte eindeutiger nicht sein. „Krisenteam gegen Torfabrik“betitelte TV-Rechtehalter ATV das ungleiche Duell in seiner Programmvorschau. Erst vor wenigen Tagen musste Michael Streiter seinen Trainerstuhl bei den Tirolern räumen. Ob sich unter dem nicht unumstrittenen Sportdirektor und Interimscoach Florian Klausner der Erfolg beim Zweitligisten einstellt, wird sich zeigen. Dass Wacker Innsbruck nun schon seit sieben Jahren auf einen Heimsieg gegen die Bullen wartet, macht die Sache für die Tiroler keinesfalls einfacher.
So sehr der fünffache österreichische Meister momentan in den Seilen hängt, von Red Bull Salzburg (ohne Christoph Leitgeb) ist im 129. Westderby der Geschichte kein Erbarmen zu erwarten. Hütter zeigte sich kämpferisch: „Unser Ziel ist es, den Titel im Cup wieder nach Salzburg zu holen. Aus diesem Grund müssen wir in Innsbruck gewinnen. Auch wenn die Tiroler in der Meisterschaft Schwierigkeiten haben, wissen wir aber, dass es keine leichte Aufgabe für uns wird.“
Drei gebürtige Salzburger arbeiten aktuell im heimischen Profifußball als Cheftrainer. Neben Heimo Pfeifenberger (Wiener Neustadt) und Gerald Baumgartner (Austria Wien) steht seit zwei Wochen auch der Halleiner Michael Steiner im Rampenlicht der Bundesliga. Und das sehr erfolgreich. Von seinen ersten drei Spielen als Trainer des Erstligisten St. Pölten gewann der ehemalige Salzburger Europacupheld, der als 19-Jähriger mit der Austria 1994 im UEFA-Cup-Finale gestanden war, zwei und holte ein Remis. Heute, Mittwoch, steht Steiner vor dem ersten Höhepunkt in seiner Trainerkarriere. Im Achtelfinale des ÖFB-Cups gastiert Scholz Grödig beim Vorjahresfinalisten, der Interesse amkürzlich in Grödig entlassenen Sascha Boller zeigt.
„Grödig wird mit Sicherheit anders, offensiver als zuletzt gegen Red Bull Salzburg auftreten. Aber in einem K.-o.-Spiel ist schon viel möglich. Wenn es uns gelingt, den schnellen Yordy Reyna auszuschalten, dann werden wir Grödig schon ärgern können“, sagte Steiner im Gespräch mit den „Salzburger Nachrichten“. Grödig werde schon eine gute Leistung zeigen müssen, wolle man die nächste Runde erreichen. Vor fünf Jahren begann Steiner seine Traineraktivitäten als U9-Coach bei Red Bull. „Damals fühlte ich mich als Trainer genauso wohl wie heute. Mir taugt einfach der Fußball“, betonte der Halleiner.
Nach vier Punkten gegen die Spitzenteams Red Bull Salzburg und Wolfsbergwollen die Grödiger auch im Cup nachlegen. Trainer Michael Baur ist überzeugt: „Das Selbstvertrauen ist wieder da, wir werden auch sicher nicht überheblich werden, sondern konzentriert an die Aufgabe herangehen.“