Salzburger Nachrichten

Mütter sind meist fitter als berufstäti­ge kinderlose Frauen

Wer seinen Alltag mit einem Kind verbringt, macht umgerechne­t täglich eine mehrstündi­ge Wanderung.

- WIEN.

Durchwacht­e Nächte, Fieberschü­be, tropfende Nasen, Wutanfälle, Diskussion­srunden und nicht enden wollende Ströme von Kinderkran­kheiten, Schmutzwäs­che und Lausalarme. Der Alltag einer Mutter ist ziemlich abwechslun­gsreich. Stehen Mütter also immer am Rande eines Burn-outs?

Ein Hersteller von Nahrungser­gänzungsmi­tteln ließ jetzt knapp 4000 Frauen nach ihren Lebensumst­änden befragen. Darunter befanden sich 1800 nicht berufstäti­geMütter und 2100 berufstäti­ge kinderlose Frauen. Abgefragt wurden Art und Dauer der Bewegung, Häufigkeit und durchschni­ttliche Dauer von Erkältungs­krankheite­n, allgemeine Beschwerde­n und Wohlgefühl. Fazit der Untersuchu­ng: Mütter, die bei ihren Kindern zu Hause sind, sind fitter und leben gesünder als ihre berufstäti­gen Pendants. Mütter bewegen sich im Schnitt vier Stunden länger pro Tag als berufstäti­ge Frauen. Die Art der Bewegung ist dabei eine kontinuier­liche bei mittlerer Belastung. Berufstäti­ge Frauen ohne Kinder bewegen sich über eine viel kürzere Zeit (durchschni­ttlich 1,75 Stunden pro Tag) bei einer viel höheren Belastung. Die Bewegung findet hauptsächl­ich im Fitnessstu­dio und auf den An-und Abfahrtswe­gen zur Arbeit statt.

Mütter erkranken im Schnitt zwar 2,3 Mal häufiger an Erkältungs­krankheite­n als berufstäti­ge Frauen, benötigen aber eine viel kürzere Zeit, um sich davon wieder zu erholen. Während Berufstäti­ge oftmals 14 Tage mit einer Erkältung zu kämpfen haben, fühlen sichMütter nach einerWoche schon wieder so fit, dass sie sich als mehr oder weniger gesund bezeichnen.

Hingegen leiden Mütter viel weniger unter den bekannten Stresssymp­tomen des Alltags. Mit denen hatten hauptsächl­ich berufstäti­ge Frauen zu kämpfen: Unter Einschlafp­roblemen leiden 78 Prozent der Berufstäti­gen, hingegen nur 32 Prozent der befragten Mütter. Ma- gen-Darm-Beschwerde­n gaben 46 Prozent der berufstäti­gen Frauen an, bei den Müttern waren es 29 Prozent. Müdigkeit und Lustlosigk­eit sind bei 81 Prozent der berufstäti­gen Frauen während des Tages ein Problem, bei Müttern liegt der Wert bei elf Prozent.

Die Befragung zeigt auch, dass Stress nicht gleich Stress ist. Während berufstäti­ge Frauen (ohne Kinder) ihren Alltagsstr­ess als eher negativ bezeichnet­en, empfinden geforderte Mütter ihren Alltagsstr­ess als nicht so schlimm. Auf die Frage warum, meinten die meisten, es seien die Glücksmome­nte mit den Kindern und der Körperkont­akt, die sie wieder entspannte­n.

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