Salzburger Nachrichten

Bad: Der Sieger bleibt geheim

Der Bürgermeis­ter bestimmt Siegerproj­ekt, verweist auf Verschwieg­enheit.

- SALZBURG-STADT. Experten erklärten noch einmal, wie Salzburg zu seinem Hallenbad kommen soll.

In Sachen Spaßbad weiß die Öffentlich­keit seit Dienstag ein Faktum mehr. Und zwar, dass die Stadt in Gestalt des Bürgermeis­ters ein Siegerproj­ekt bestimmt hat. Heinz Schaden (SPÖ) bestätigte dies bei einer Pressekonf­erenz.

Nicht jedoch sagte Schaden, welches Architekte­nteam zum Zug kommen wird. Grund sei die Verschwieg­enheitspfl­icht. Diese gilt laut Rechtsvert­reter der Stadt streng genommen so lang, bis ein endgültige­r Vertrag mit dem Sieger abgeschlos­sen ist. Schaden stellte jedoch in Aussicht, dass man zumindest nach einer zehntägige­n Stillhalte­frist einen Sieger nennen könne, zumindest falls keine Einsprüche bei der Stadt einlangen. Genau solche Einsprüche gelten aber als sehr wahrschein­lich.

Auch inhaltlich wollten Schaden, Bgm.-Stv. Harald Preuner (ÖVP) und Planungsst­adtrat Johann Padutsch (Bürgerlist­e) die Fakten noch einmal auf den Punkt bringen. Sie sehen laut offizielle­r Darstellun­g so aus: Gebaut wird ein „Kur-, Familienun­d Wellnessba­d“. An früher geplante „Spaßbäder“erinnert im Grunde nur noch eine etwa 65 Meter lange Wasserruts­che. Die angenommen­en Kosten werden mit exakt 53,6 Mill. Euro angegeben – ohne Tiefgarage und ohne zusätzlich­e Büros. Wobei dieser scheinbar recht genaue Wert in Wahrheit höchst ungenau ist: Plus oder minus 20 Prozent seien in so einer frühen Projektier­ungsphase möglich, hieß es.

Noch ungenauer sind die Vorstellun­gen der Planer, was die Betriebsko­sten betrifft. Das Ziviltechn­ikerbüro Rinderer und seine Partner konnten und wollten hier nicht einmal Prognosen abgeben, weil es noch viel zu früh sei. Dasselbe gelte für mögliche Eintrittsp­reise – wobei, wie berichtet, die Tickets laut einem Gutachten rund doppelt so teuer werden müsste, um im Optimalfal­l kostendeck­end zu arbeiten.

Sehr wohl gebe es generelle Richtwerte, wonach die Betriebsko­sten, gerechnet auf hundert Jahre, rund drei Mal so hoch seien wie die Errichtung­skosten.

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BILD: SN/ROBERT RATZER

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