Tourismus bangt um die Russen
Einbruch bei Gästen aus Russland und der Ukraine in der Wintersaison befürchtet. Verstärkte Werbung in Deutschland soll die Salzburger Betten dennoch füllen.
ZELL AM SEE. Wegen der Krise in der Ukraine und des angespannten Verhältnisses zwischen RusslandundderEUfürchtet die Salzburger Tourismusbranche, dass heuer viele Gäste aus Russland und der Ukraine ausbleiben.
Bereits im Sommer gab es einen Rückgang bei den Touristen aus diesen Ländern. Die meisten Russen und Ukrainer kommen aber im Winter. Hier sei bei den beiden Märkten ein Rückgang derNächtigungen von 20 Prozent zu befürchten, sagte Georg Segl, Hotelier in Zell am See und Obmann der Fachgruppe Hotellerie bei derWirtschaftskammer Salz- burg, am Dienstag beim Tag der Tourismuswirtschaft in Zell am See. Bei dieser Tagung trifft sich die Branche ein Mal im Jahr, um aktuelle Entwicklungen zu diskutieren.
Die Befürchtungen der Touristiker haben mehrere Ursachen. Segl: „Einige große russische Reisebüros sind im Konkurs. Das tut uns weh. Von der russischen Regierung gibt es eine Empfehlung an die Staatsbediensteten, im eigenen Land und nicht in der EU Urlaub zu machen. Das betrifft drei MillionenMenschen. Zudem macht Russland vielWerbung für den Winterurlaub in den heimischen Skigebieten wie dem Olympiaort Sotschi.“
Im Land Salzburg sorgten russische und ukrainische Gäste im Winter für etwa zwei Prozent der Nächtigungen, sagt Leo Bauernberger, Geschäftsführer der Salzburger Land Tourismus GmbH (SLT). „Diese Gäste geben viel Geld aus. BeimUmsatz ist ihr Anteil deshalb drei bis vier Mal so hoch.“Besonders beliebte Ziele sind die Stadt Salzburg, das Gasteiner Tal und Zell am See/Kap- run. In Zell am See/Kaprun liege ihr Anteil bei den Winternächtigungen bei acht Prozent, so Segl. „Sie kommen vor allem in der zweiten und dritten Jännerwoche, und haben in den vergangenen Jahren das Jännerloch aufgefangen. Ein starker Rückgangwäre schwierig zu kompensieren.“
Die SLT plant, durch zusätzliche Werbung die Ausfälle auszugleichen. Sie verhandelt deswegen mit dem Land über eine Sonderfinanzierung. Das Geld solle vor allem für Maßnahmen in den Nahmärkten Deutschland und Österreich eingesetzt werden, so Bauernberger.
Insgesamt sind die Salzburger Tourismusbetriebe für die kom-