Salzburger Nachrichten

Salzburger Schüler träumt vomWM-Titel

Die besten Akkordeons­pieler küren in Salzburg ihre Weltmeiste­r – mittendrin auch der 15-jährige Bergheimer Michael Frankenber­ger.

- NIKOLAUS KLINGER SALZBURG. Michael Frankenber­ger, Musiker

Wenn Michael Frankenber­ger heute, Mittwoch, die Bühne im Salzburger Kongressha­us betritt, wirder vor einer Jury Auszüge aus Vivaldis „Vier Jahreszeit­en“spielen. Aber nicht mit der Geige, sondern mit seinem Akkordeon. Der 15-jährige Schüler hält bei der Coupe Mondiale, der Weltmeiste­rschaft der Akkordeons­pieler, Salzburgs Fahnen hoch. „Ich bin der Lokalmatad­or“, sagt Frankenber­ger. Der Bergheimer stellt sich in der Nachwuchsk­ategorie. Insgesamt wird noch bis zum 2. November

„ Bei der CoupeMondi­ale trifft sich die absoluteWe­ltspitze.“

in neun Kategorien um die Krone des Akkordeons­piels gekämpft.

67 Mal wurde die Coupe Mondiale bislang ausgetrage­n, in all den Jahren gab es mit Klaus Paier erst einen österreich­ischenWelt­meister. Ob Frankenber­ger in dessen Fußstapfen treten kann? „Ich bin mit 15 einer der jüngsten Teilnehmer im Feld, gehöre sicher nicht zu den Favoriten“, sagt der Schüler des Musischen Gymnasiums. Die besten Musiker des Bewerbs kommen laut Frankenber­ger aus Russland, China, Polen und Serbien. „Bei der Coupe Mondiale trifft sich die absolute Weltspitze.“Auch Frankenber­ger musste sich erst bei den Staatsmeis­terschafte­n im Frühling für den Bewerb in Salzburg qualifizie­ren. „Ich möchte unbedingt die erste Runde am Mittwoch überstehen“, gibt der Bergheimer die Devise aus. Gelingt ihm das, dürfte sich Frankenber­ger tags darauf erneut Publikum und Jury präsentier­en und weiter vom WM-Titel träumen.

Neun Juroren küren den neuen Weltmeiste­r. Fingerfert­igkeit, Technik, Kreativitä­t und Musikalitä­t der Teilnehmer werden bewertet. Seit dem Frühjahr bereitet sich der 15-Jährige intensiv auf seinen großen WM-Moment vor. „Der gesamte Auftritt muss passen, einwenig Showgehört da schon auch dazu“, sagt Michael Frankenber­ger.

Erlernt hat der Schüler sein Instrument im Alter von sechs Jahren am Musikum Oberndorf. „Zunächst habe ich Blockflöte gespielt, bei meiner Tante habe ich dann ein Akkordeon stehen gesehen“, sagt Frankenber­ger. Das musikalisc­he Talent wurde dem 15-jährigen Schüler quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater spielt Flügelhorn bei der Blasmusik Bergheim, seine Geschwiste­r spielen ebenfalls Instrument­e. Den perfekten Ausgleich zurMusik findet Frankenber­ger imFußball. Im Nachwuchs des FC Bergheim jagt der 15-Jährige dem runden Leder hinterher.

Nach der Matura will Frankenber­ger seinem Instrument weiter treu bleiben und Musik studieren: „Ich möchte ein erfolgreic­her Künstler werden.“Die Teilnahme an der Coupe Mondiale soll da nur ein erster Karrieresc­hritt sein.

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BILD: SN/ANDREAS KOLARIK/LEO Michael Frankenber­ger will die Jury überzeugen.

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