ÖVP fordert Kassasturz für die Schulreform
Die ÖVP fordert rechtzeitig vor der zweiten Sitzung der Bildungsreform-Arbeitsgruppe Anfang März einen „finanziellen und inhaltlichen Kassasturz“. Staatssekretär Harald Mahrer sagte dazu am Sonntag, „ich würde gern den bildungspolitischen Blindflug beenden“. Dazu sei es notwendig, budgetäre Klarheit zu schaffen. „Die Zahlen, Daten, Fakten müssen vor dem März-Termin auf den Tisch.“
Der ÖVP-Staatssekretär im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft ist jetzt in der Bildungsreform-Arbeitsgruppe das direkte Visavis von Unterrichtsministerin Gabriele HeinischHosek (SPÖ). Bei der Sitzung im März geht es um drei große Brocken: die Zahl der Schulversuche, die der Bundesrechnungshof unlängst kritisiert hatte, die Schnittstellen zwischen den Schulstufen und die vorschulische Bildung.
Die Volksschule könne mangelhafte Deutschkenntnisse nur mehr sehr begrenzt aufholen, stellte Mahrer fest. „Wir verlangen daher eine verpflichtende Sprachstandsfeststellung im Kindergarten und eine entsprechende Sprachförderung.“Ein Kind in der Volksschule müsse „wenigstens in einem Mindestausmaß Deutsch können“.
Die hochkarätig besetze Bildungsreform-Arbeitsgruppe, der auch führende Landeshauptleute von SPÖ und ÖVP angehören, hatte am 22. Jänner erstmals getagt – in einem „freundschaftlichen Klima“.
Anfang März geht es erstmals ans Eingemachte. Unter anderem wird mit Spannung der Evaluierungsbericht über die Neue Mittelschule erwartet. Auch diese hatte der Rechnungshof kritisch gesehen: Die Ausgaben des Unterrichtsministeriums je Schüler hätten im Schuljahr 2011/2012 an den Neuen Mittelschulen rund 7200 Euro betragen, an den Hauptschulen rund 6600 Euro und an den AHS–Unterstufen rund 4700 Euro.