Vom Volunteer zur WM-Chefin
Um Superlative ist die WM-Chefin nie verlegen, doch just wenn es um ihre eigene WM geht, dann muss Ceil Folz etwas leiser treten. „Wir werden eine großartige WM abliefern, die Schladming in allen Bereichen ebenbürtig ist, nur vielleicht nicht bei den Zuschauern“, sagt die 54-jährige Managerin, die so rastlos ist, dass man ein Interview mit ihr in drei Teilen über zwei Tage führen muss.
Folz stammt aus einer Familie, die acht Kinder hatte. Die eine Hälfte wurde im Sport groß, die andere in der Kultur. So leitet ein Bruder von ihr ein Theater in den USA. „Nur ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich in der Kultur oder im Sport daheim bin.“Die Entscheidung nahm ihr schließlich das Leben ab, denn Folz folgte ihrem Mann nach Vail, wo sich plötzlich das Leben draußen abgespielt hat. Bei der Ski-WM 1989 meldete sie sich als freiwillige Helferin, auch heuer sind 2200 solche Volunteers bei der WM dabei. Danach wechselte sie zur Vail Valley Foundation (jener Organisation, die hinter den Skigebieten in Vail und Beaver Creek steht) und machte in dem Unternehmen Karriere. Bei der WM 1999 arbeitete sie schon in der Logistik mit, heute ist sie die Chefin der WM 2015 und damit für das Budget von 55 Millionen US-Dollar verantwortlich, das sie mit privaten Sponsoren refinanzieren muss – ansonsten muss wohl ihr Dienstgeber einspringen.
Interessant ist jedoch ihre Perspektive auf Job und Familie: „Alles, was ich für meinen Beruf gelernt habe, habe ich in einer Familie mit acht Geschwistern gelernt. Denn jedes Unternehmen ist eine Art Familie mit allen Krisen wie in einer Familie.“