Ein schwieriges Thema
Grundsätzlich ist es schwer zu sagen, wie bei der Griechenland-Krise vonseiten der EU weiter vorgegangen werden sollte. Es gibt viele Theorien und wenn eine davon eine echte Lösung wäre, dann hätten die „Experten“sie wohl schon umgesetzt. Eine Universallösung gibt es aber keine und ich maße mir nicht an, über die gesetzten Schritte zu urteilen, wäre das nichts anderes als ein Nachplappern der jeweils letzten Meinung, die ich gelesen habe.
Was ich mir im Rahmen einer Diskussion wünsche, ist eine größere Solidarität mit Griechenland und seiner Bevölkerung. Wenn hierzulande über die Finanzkrise diskutiert wird, wird gleichsam über „die Griechen“geschimpft. Man darf dabei allerdings nicht vergessen, dass diejenigen, die von den harten Einsparungen der Austeritätspolitik am stärksten betroffen sind, nämlich die Durchschnittsbürger, keine Schuld an dem Wirtschaftschaos tragen. Dennoch kann man schon von einer verlorenen Generation sprechen, weil so viele Jugendliche in den Krisenländern keine Chance auf einen Job haben.
Im Sinne eines gemeinsamen Europas muss jedem Einzelnen von uns klar werden, dass das „unsere“Jugend ist und nicht die irgendeines fernab liegenden Staates, der uns nicht betrifft. Andrea Grabner, wieder den Berg hinauf, um es in Sicherheit zu bringen, doch es gelingt nicht. Langsam frage ich mich, ob nicht die „Rettungstaktik“geändert werden müsste. Alle bisherigen Maßnahmen haben nämlich nicht im gewünschten Ausmaß gewirkt, wie es mir scheint.
Alexis Tsipras hat anklingen lassen, dass er die Schulden seines Landes gerne erlassen sähe. Vermutlich würden ihm da viele Europäer zustimmen, um endlich Ruhe von der Griechenland-Krise zu haben. Die Frage ist nur, wo „der Stein“bei einem Schuldener- lass zu liegen kommt: oben am Berg in Sicherheit oder unten in der Schlucht, wo er irgendwann vergessen wird?
Außenminister Kurz hat davor gewarnt, dass ein Schuldenerlass auch von anderen Staaten eingefordert werden könnte; frei nach dem Motto „Gleiches Recht für alle“. Wenn das passiert, könnte es zu einem wahren „Steinschlag“kommen. Europa als Sisyphos muss sich überlegen, was es will: Griechenland endlos retten oder von einer Kettenreaktion erschlagen werden – oder endlich aus Fehlern lernen und sinnvoll arbeiten. Maria Köchler,