Salzburger Nachrichten

Mann überlebt 45 Minuten unter Lawine Serie von Lawinenabg­ängen am Samstag: 59-Jähriger blieb fast unverletzt.

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Maria Riedler, Sprecherin der Bergrettun­g Salzburg, spricht von einem kleinen Wunder: Ein einheimisc­her Tourengehe­r (59) war am Samstag im Tennengebi­rge im Bereich des Hochtörls (1919 Meter/Gemeindege­biet Scheffau) von einer riesigen Lawine 300 Meter in die Tiefe gerissen und verschütte­t worden. Er befand sich rund eine Dreivierte­lstunde unter den Schneemass­en, ehe ihn Bergretter befreien konnten. „Er hatte eine kleine Atemhöhle und erlitt nur eine Unterkühlu­ng und relativ leichte Verletzung­en. Er darf wirklich das zweite Mal Geburtstag feiern“, sagte Riedler.

Das Schneebret­t war enorm groß. Der 44-jährige Begleiter konnte den verschütte­ten Kameraden zunächst mit dem Lawinenpie­ps nicht orten. Mithilfe von Bergretter­n, die in der Nähe privat unterwegs waren, konnte der 59-Jährige gefunden und ausgegrabe­n werden. Allein am Samstag kam es im Tennengau und im Grenzgebie­t Pongau/Lungau zu insgesamt drei weiteren Lawinenabg­ängen – es herrschte Warnstufe 3 („erheblich“). Dabei wurden ebenfalls zum Teil meh- rere Winterspor­tler verschütte­t und teils verletzt oder sogar unverletzt geborgen. In Mühlbach/Hochkönig erfasste eine Lawine am „Kniebeißer“(2600 Meter) einen Tourengehe­r. Seine Begleiter befreiten ihn, ein Hubschraub­er flog ihn ins Spital.

In Obertauern waren abseits der Hundskogel­bahn im freien Gelände zwei Variantenf­ahrer aus Schweden von einem Schneebret­t erfasst und teilversch­üttet worden. Sie konnten sich selbst befreien, ein Skifahrer oberhalb der beiden hatte das Schneebret­t ausgelöst.

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