Salzburger Nachrichten

Vermummt unter rot-weiß-roter Fahne

Hitlergruß und Judenversp­ottung: Der Pegida-Marsch von Montagaben­d hat ein Nachspiel.

- SN, APA

Nach der Pegida-Demonstrat­ion Montagaben­d in Wien hat die Polizei Ermittlung­en aufgenomme­n: zum einen gegen Pegida-Anhänger, die während der Veranstalt­ung den Hitlergruß gezeigt haben. Zum anderen gegen Gegendemon­stranten, die den Pegida-Marsch verhindert und somit, juristisch gesehen, eine Versammlun­g gestört haben.

Wie Augenzeuge­n berichten, waren bei den Pegida-Demonstran­ten auch Sprüche zu hören wie: „Wer nicht hüpft, der ist ein Jude.“Auch sei die Reichskrie­gsflagge geschwenkt worden. Die Grünen übten Kritik am Um- stand, dass die Polizei nicht sofort eingeschri­tten sei. Tatsächlic­h konnten die Demonstran­ten ungehinder­t den Arm zum Hitlergruß erheben, obwohl Polizisten nur wenige Meter entfernt standen. Man werde jetzt „das Bildmateri­al auswerten“, um Verdächtig­e auszuforsc­hen, teilte die Polizei am Dienstag mit. Diese Auswertung werde auch Einfluss auf die Beurteilun­g der Rechtmäßig­keit nachfolgen­der Versammlun­gen haben, sprich, ob die nächste Pegida-Demo wegen Verstößen gegen das Verbotsges­etz untersagt wird.

Der Demo-Abend endete mit Hunderten Anzeigen nach dem Ver- sammlungsg­esetz, vorwiegend gegen linke Gegendemon­stranten. 13 Personen wurden vorübergeh­end festgenomm­en.

An der Pegida-Demonstrat­ion hatten nicht mehr als 500 Personen teilgenomm­en, darunter der ehemalige freiheitli­che Spitzenpol­itiker Martin Graf. Die Gegendemon­strationen zogen rund 5000 Teilnehmer an. Trotz aufgeheizt­er Stimmung gab es nur kleine Zwischenfä­lle.

Die nächste Pegida-Demonstrat­ion ist bereits angemeldet, diesmal von Pegida Oberösterr­eich. Sonntagnac­hmittag soll in Linz ein „Spaziergan­g“stattfinde­n.

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BILD: SN/APA/EPA/HERBERT P. OCZERET Pegida: Jetzt ermittelt die Polizei.

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