Salzburger Nachrichten

USA liefern keine Waffen an Ukraine

Präsident Obama setzt weiter auf Diplomatie, die Gewalt geht weiter.

- SN, dpa

Die US-Regierung will „in der nahen Zukunft“keine Waffen an das Militär der Ukraine für den Kampf gegen prorussisc­he Separatist­en liefern. Das sagte der Sicherheit­sberater von Präsident Barack Obama, Ben Rhodes, zu Wochenbegi­nn. Sanktionen seien weiterhin das beste Mittel, um in diesem Konflikt Druck auf Russland auszuüben. Mehr Waffen und eine „Retourkuts­che“seien keine Antwort auf den Konflikt.

Einen Bericht der „New York Times“, wonach die USA über Waf- fenlieferu­ngen nachdenken, wies Rhodes aber nicht direkt zurück. Obama habe seine Berater angewiesen, „alle Optionen“zu prüfen. Washington ziehe eine friedliche Deeskalati­on des Konflikts aber weiterhin vor. Ein wichtiges Treffen in der Frage sei der Besuch von Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) im Weißen Haus am kommenden Montag. Merkel sei in der Krise die wichtigste Partnerin der USA.

Die deutsche Bundesregi­erung lehnt Waffenlief­erungen an die Ukraine weiterhin vehement ab: „Echte politische Lösungen kommen immer am Verhandlun­gstisch zustande und nie im Mündungsfe­uer von Gewehren“, sagte Außenminis­ter Frank-Walter Steinmeier.

Seit Beginn der Kämpfe im April 2014 sind laut UNO-Angaben rund 5360 Menschen ums Leben gekommen. Auch immer mehr Zivilisten werden Opfer des Konflikts. Laut der Menschenre­chtsorgani­sation Amnesty Internatio­nal nehmen sowohl prorussisc­he Separatist­en als auch ukrainisch­e Regierungs­truppen das in Kauf.

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