Den „Drogenpark“sicherer machen
Wie die Stadt Graz den „Problemort“Volksgarten entschärfen will.
GRAZ. Ausgerechnet der Volksgarten wird seit geraumer Zeit von Teilen der Grazer Bevölkerung gemieden. Der Grund: Der Park dient zahlreichen Dealern als Verkaufsfläche. Zudem kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Drogenbanden, auch die Fälle der Beschaffungskriminalität haben sich gehäuft.
Die Stadt Graz hat nun ein Maßnahmenpaket vorgestellt, um den im Volksmund „Drogenpark“genannten Volksgarten sicherer zu machen. Gemeinsam mit dem Verein „Sicher Leben in Graz“will man eine Anlaufstelle namens „Volksgarten Drehscheibe“schaffen, in der insbesondere jugendliche Flüchtlinge – etwa aus Afghanistan – soziale Unterstützung erhalten. Sprachkurse, Lehrstellenvermittlung und andere Bildungsmaßnahmen sollen dazu beitragen, ihnen Alternativen zu einer Karriere als Drogendealer aufzuzeigen.
Fix geplant ist weiters ein regelmäßiger Kommunikationsaustausch zwischen Anrainern, Jugendlichen, Politikern und der Polizei zur Entschärfung des „Problemorts“. Laut einer Umfrage fühlt sich jeder vierte Parkbesucher im Volksgarten unsicher. Dieser Wert liege deutlich über dem normalen Level einer Stadt, sagt Alexander Neumann vom Wiener Zentrum für soziale Sicherheit (VICESSE). Aus diesem Grund soll in Zukunft in der Zeit zwischen 22 Uhr und 6 Uhr früh der Volksgarten zur „Ruhezone“erklärt werden. Während dieser Zeit ist nur das Passieren der Wege, nicht aber der Aufenthalt im Park erlaubt.
Für diese – nicht unumstrittene – Maßnahme bedarf es aber noch eines Gemeinderatsbeschlusses. Auch soll der Park durch Kulturinstitutionen belebt und so attraktiver gemacht werden. Alle Maßnahmen sind vorerst auf ein Jahr beschränkt.