Salzburger Nachrichten

Die Kleinarler und die Ski-WM

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Mein Plan, das Atomic-Team zum Skitesten zu begleiten, war wegen dichten Schneefall­s am Montagvorm­ittag nicht zu realisiere­n. Aber die Piste, auf der am 11. Februar in Vail das Legendenre­nnen ausgetrage­n wird, wollte ich unbedingt inspiziere­n. Und siehe da: Ich habe Mikaela Shiffrin beim Slalomtrai­ning entdeckt, bin mit ihr Sessellift gefahren, und ich muss ganz ehrlich sagen, es hat mich schwer beeindruck­t. Die Profession­alität ist ähnlich der Formel 1. Der Konditions­trainer war dabei, der Physiother­apeut, der Techniktra­iner sowieso, der Serviceman­n – und Mikaelas Mutter. Sie ist selbst eine ausgezeich­nete Skiläuferi­n, fährt, wie die anderen Betreuer, jede Runde mit. Mikaela muss sich um nichts kümmern: Am Start schlüpft sie aus dem Anorak, den ihr Serviceman­n Kim Erlandson abnimmt, er legt seinem Schützling sogleich die Ski zurecht, und die junge SlalomOlym­piasiegeri­n fegt fehlerfrei durch die Tore. Wie eine Maschine. Hat mich total fasziniert, wie sie auf dem Ski steht.

Apropos Kim Erlandson: Der Sohn eines schwedisch­en Vaters ist gebürtiger Pongauer aus meinem Heimatort Kleinarl. Er hat mir verraten, dass er ziemlich nervös ist, weil es kurz vor der Heim-WM in Vail zu einem umfangreic­hen Trainerwec­hsel gekommen ist. Er selbst ist am längsten dabei in Shiffrins Team, weiß genau, wie sein Schützling tickt. Am Abend habe ich dann die Eröffnungs­feier genossen und mich köstlich amüsiert, als uns Andreas Gabalier im Österreich-Haus das Video gezeigt hat, in dem er von Pisten-Sheriffs wegen „Schnellfah­rens“aufgehalte­n und abgemahnt worden ist. Amerika ist eben anders . . .

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Annemarie Moser

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