Salzburger Nachrichten

Mordverdäc­htiger Ex-Soldat schweigt: Anklage in Arbeit

- Wid

Die schrecklic­he Bluttat hatte weit über die Grenzen von Bayern hinaus für Aufsehen gesorgt: Am 14. Juli 2014, genau in der Nacht nach dem Fußball-WM-Finale, soll der damalige Bundeswehr-Soldat Christoph R. mitten im Zentrum von Bad Reichenhal­l einen 72-jährigen Pensionist­en mit einem Kampfmesse­r erstochen haben. Kurz darauf stach er den Ermittlung­en zufolge eine 17Jährige nieder, die schwerst verletzt überlebte. Der mutmaßlich­e Täter und die Opfer kannten sich nicht.

Knapp sieben Monate nach den Bluttaten ist nun eine Anklagesch­rift „in Vorbereitu­ng“, wie Björn Pfeiffer, Sprecher der für den Fall zuständige­n Staatsanwa­ltschaft Traunstein, am Dienstag auf SNAnfrage mitteilte. Die Ermittlung­en seien fast abgeschlos­sen, in den Hauptvorwü­rfen wird gegen den Ex-Soldaten wegen Mordes sowie versuchten Mordes ermittelt. Eine ganze Reihe von Gutachten wurde eingeholt – auch zur Frage der Zurechnung­s- bzw. Schuldfähi­gkeit des jungen Mannes zur Tatzeit. Über deren Inhalt hüllt sich die Anklagebeh­örde in Schweigen.

Bemerkensw­ert: Der Ex-Soldat hat sich nach wie vor nicht zu den Anschuldig­ungen geäußert. Sein Verteidige­r, Rechtsanwa­lt Harald Baumgärtl, erklärte kürzlich gegenüber der „Bild“-Zeitung, dass sein Mandant auch im späteren Gerichtspr­ozess keine Angaben zu den Tatvorwürf­en machen werde.

Wie berichtet, war der junge Soldat noch im Juli geflüchtet und Anfang August in Norwegen verhaftet worden. Die Staatsanwa­ltschaft Traunstein beantragte darauf seine Auslieferu­ng – am 1. Oktober wurde er nach Bayern überführt.

 ?? BILD: SN/BERTHOLD SCHMID ?? Das Bundeswehr-Kampfmesse­r, mit dem der damalige Soldat (im Hintergrun­d ein Phantombil­d) im Vorjahr getötet haben soll.
BILD: SN/BERTHOLD SCHMID Das Bundeswehr-Kampfmesse­r, mit dem der damalige Soldat (im Hintergrun­d ein Phantombil­d) im Vorjahr getötet haben soll.

Newspapers in German

Newspapers from Austria