Sonnige Bilanz leicht getrübt
Sonnenschutz-Hersteller Schlotterer muss ein Umsatzminus hinnehmen.
Einer der größten Arbeitgeber im Industriebezirk Tennengau, der erfolgsverwöhnte Sonnenschutz-Hersteller Schlotterer in Adnet, muss erstmals seit zwölf Jahren einen Umsatzrückgang registrieren. Auch die Mitarbeiterzahl schrumpft leicht.
Auf 400 Beschäftigte wollte Schlotterer wachsen. Tatsächlich sank die Zahl seit 2013 von 382 auf 370. Kündigungen gab es laut Geschäftsführung nicht. Abgänge wurden nicht nachbesetzt, befristete Dienstverträge nicht verlängert. Heuer sind keine Neueinstellungen geplant. Im Vorjahr gab es ein Umsatzminus von sechs Prozent auf 53,5 Millionen Euro. Trotzdem bleiben die Manager zuversichtlich.
Während der Export um 16 Prozent wuchs, gab es in Österreich einen Rückgang von zehn Prozent. Geschäftsführer Peter Gubisch nennt zwei Gründe: „Zum einen verzeichnete die Fensterindustrie 2014 deutliche Rückgänge. Damit ist auch der Sonnenschutzmarkt hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Zum anderen kauft ein langjähriger großer Kunde, der österreichische Fensterhersteller Josko, seit Mitte des Vorjahrs den Sonnenschutz bei seinem Tochterunternehmen in Tschechien. Er hat uns nicht mehr im Programm.“Der Aufsteiger unter den Schlotterer-Produkten sind Raffstores. Diese haben (mit einem Anteil von 37 Prozent) die Rollläden nun knapp überholt.
Das Unternehmen konnte bei Raffstores, Insekten- und Pollenschutzgittern das Umsatzniveau halten. Bei Rollläden und Fensterläden schrumpften die Umsätze um 16 Prozent. Dennoch sei das Gesamtergebnis sehr zufriedenstellend. „Es gibt auch für das Vorjahr eine Erfolgsbeteiligung für die Mitarbeiter in der Höhe von zumindest einem Monatsgehalt“, betont der kaufmännische Leiter Wolfgang Neutatz.
Für heuer wird eine kleine Umsatzsteigerung um zwei Prozent erwartet. In Deutschland allerdings mehr. Dort wird der Vertrieb auf das Bundesland BadenWürttemberg ausgeweitet. Insgesamt sieht die Geschäftsführung großes Potenzial. „Erst 15 Prozent der Fenster werden samt Sonnenschutz verkauft.“Verderben verregnete Sommer wie 2014 die Bilanzen? „Das Wetter spielt bei uns nicht eine so große Rolle wie bei Markisen“, sagt Gubisch.
In den Standort investiert die Firma in diesem Jahr 3,8 Millionen Euro, davon 2,5 Millionen in die Produktion. Im Vorjahr betrug die Investitionssumme 2,8 Millionen. In Adnet werden jährlich über 300.000 Elemente in mehreren tausend Varianten und mehr als 200 Farben hergestellt.
„Die Fensterindustrie hatte deutliche Rückgänge.“