Lucas Venuto freut sich auf das Bruderduell
Grödigs brasilianischer Neuzugang überzeugte gleich beim ersten Einsatz im Test gegen Tschernomorets Odessa.
Nur wenige Kilometer weiter und doch in eine andere Fußballwelt ist Lucas Venuto gewechselt. Eben noch in der auf Perfektion getrimmten Kaderschmiede des Weltkonzerns Red Bull, nun beim rustikal-familiären SV Grödig. Am Samstag stieß der 20-jährige Brasilianer im Trainingslager in Side (Türkei) zum Team. „Für mich ist es ein wichtiger nächster Schritt in meiner Karriere“, sagt er. Was ihm an seiner neuen Mannschaft gleich aufgefallen ist: „Die Jungs haben alle einen guten Charakter.“Er beeindruckte die Kollegen seinerseits mit ausgezeichneten Deutschkenntnissen.
Venuto kam leihweise für ein halbes Jahr. Der Wechsel ging so rasch über die Bühne, dass sich Lucas beim FC Liefering nur noch von seinem Trainer Peter Zeidler verabschieden konnte. „Ich habe viel gelernt bei ihm in den sechs Monaten. Er hat mir sehr gehol- fen“, sagt der Offensivspieler. Unter Zeidler wirbelten er und sein Landsmann Felipe Pires die Abwehrreihen der Ersten Liga durcheinander, nun ist das Duo auf getrennten Wegen in der Bundesliga gelandet. Pires wurde von Adi Hütter zu den Red-Bull-Profis hochgezogen.
Bis jetzt ist die Karriere des Duetts parallel verlaufen. Aus der Gerhard Öhlinger berichtet für die SN aus Side brasilianischen Red-Bull-Akademie wechselten sie vorigen Winter zu RB Leipzig und im Sommer 2014 nach Liefering. Auf das Duell mit Pires beim Salzburger Derby in der dritten Frühjahrsrunde freut sich Lucas Venuto jetzt schon: „Felipe ist für mich wie ein Bruder.“Die beiden wohnen auch noch zusammen.
Als Vorbild kann es für Venuto, der aus der Region um Belo Horizonte stammt, nur einen geben: „Neymar, wer sonst?“Den Superstar, der beim FC Barcelona spielt, hat er sogar schon persönlich kennengelernt, berichtet er stolz: „Das war bei einem Freundschaftsspiel vor vier Jahren.“
Bei seinem Debüt im Grödig-Trikot am Dienstag zeigte der Neuzugang gleich über 90 Minuten seine spielerischen und kämpferischen Qualitäten. Beim 2:1-(1:0-)Sieg gegen die Ukrainer Tschernomorets Odessa führte ein Strafraumfoul an ihm zum Elfmeter, den Christoph Martschinko zum Siegtreffer (55.) verwertete. Sunday Emmanuel hatte das 1:0 erzielt (10.), der Ausgleich fiel gleich nach Wiederbeginn. Die Grödiger Stefan Nutz (32.) und Matthias Maak (85.) trafen nur die Latte.