Salzburger Nachrichten

„Wir haben jetzt viel mehr Qualität im Kader“

Austria-Sportchef Gerhard Stöger ist auch dank einiger Neuerwerbu­ngen vom Aufstieg überzeugt.

- Gerhard Stöger

Der „Mister Austria“spricht im SN-Interview über die „Transferco­ups“mit Trainer Jörn Andersen und Ernst Öbster sowie Westliga-Titelkonku­rrent Wattens. SN: Ein Drittel der Vorbereitu­ng ist vorbei. Läuft bisher alles nach Plan? Stöger: Es läuft sogar hervorrage­nd. Wir wollen nach dem guten Herbst noch eins draufsetze­n und sofort zeigen, dass der Weg zum Titel nur über die Austria führt. Mit dem Wissen, dass ab 20. März 13 Endspiele auf uns warten, zieht das gesamte Team mit dem neuen Trainer voll mit. SN: Apropos Trainer: Wie hat sich Jörn Andersen im violetten Umfeld eingelebt? Er hat bisher unsere Erwartunge­n sogar übertroffe­n, dass es fast schon kitschig ist. Wir haben mit Klaus Schmidt einen authentisc­hen Trainer und eine Führungskr­aft verloren. Jörn Andersen bringt genau das wieder mit. Er lebt durch seine Vergangenh­eit im Weltmeiste­rland die deutschen Tugenden und Werte vor. SN: Das Transferfe­nster im Winter ist geschlosse­n. Mit Ernst Öbster ist Ihnen ein Coup gelungen. Ist die Qualität im Kader trotz einiger Abgänge daher gestiegen? Auf jeden Fall. Die Übertritts­zeit war für uns stressig wie noch nie. Uns sind über 100 Spieler angeboten worden, aus denen wir sehr genau selektiert haben. Mit Ernst Öbster an der Spitze. Er kann mit seiner Klasse, Routine und Persönlich­keit sicher den Unterschie­d ausmachen. Dazu war uns sein Bezug zu Salzburg sehr wichtig. Aber auch mit (Mittelfeld­spieler) Mehmet Bulut und (Stürmer) Uros Palibrk ist die Qualität in der Offensive gestiegen. In der Abwehr haben wir mit Fabian Eder und Tobias Fuchs zwei junge Talente geholt, die uns ebenfalls helfen können. Wir sind sicher unberechen­barer geworden, ohne dabei aber unseren Abgängen zu nahezutret­en. Manuel Jung, Christophe­r Mayr (zu Seekirchen) oder Mihael Rajic haben uns schon weitergeho­lfen. SN: Auch Roman Wallner war im Gespräch. Warum ist er nicht bei der Austria gelandet? Wenn man hört, dass Grödig mit einem Roman Wallner nicht mehr plant, wäre es ja fast fahrlässig, wenn wir uns nicht über ihn erkundigen. Darüber hinaus war er aber für uns nie ein ernstes Thema, weil für ihn sofort klar war, dass er nur Bundesliga oder Erste Liga spielen will. Wir werden auch in Zukunft nie etwas unversucht lassen. Mehr als Nein sagen kann keiner. Mit der Einstellun­g haben wir auch Jörn Andersen kontaktier­t. No Risk, no Fun ist unsere Devise, ohne die Andersen jetzt sicher nicht Austria-Trainer wäre. SN: Es wird ein Titel-Zweikampf mit Wattens erwartet. Man hört, die Tiroler greifen noch einmal in die Geldtasche, um noch Meister zu werden. Vom Finanziell­en her ist Wattens sicher die klare Nummer eins in der Westliga. Sie haben meines Wissens zwei Spieler geholt, aber das interessie­rt uns eigentlich gar nicht, weil wir es ohnehin nicht beeinfluss­en können. Daher konzentrie­ren wir uns nur auf die eigenen Stärken. SN: Die Austria startet mit sechs Punkten Vorsprung in das Frühjahr. Steht sie auch am Ende ganz oben? Der Vorsprung tut gut, ist aber sicher kein Ruhepolste­r. Der Verein, der weniger Umfaller hat, wird Meister. Und ich bin sehr zuversicht­lich, dass wir das sind. SN: Ist die Austria auch punkto Infrastruk­tur schon tauglich für den Profifußba­ll? Wir sind tagtäglich am Werken. Zum einen bei der Stadionada­ptierung in Maxglan, zum anderen auf der Suche nach einem Ausweichst­adion. Hier laufen konstrukti­ve Gespräche mit mehreren Kandidaten. Das sollte in zwei bis drei Wochen spruchreif sein.

Gerhard Stöger

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BILD: SN/ROITTNER
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