Solarmodule können Schadstoffe enthalten
Forscher zeigten, dass saure Lösungen aus defekten Modulen Blei und Cadmium freisetzen.
In Solarzellen können Schadstoffe wie Blei und Cadmium enthalten sein. Forscher der Universität Stuttgart wollen untersuchen, auf welchen Wegen diese Schwermetalle aus Photovoltaikmodulen austreten können. Ziel ist es, die Schwachstellen zu identifizieren und die Vorgänge so gut zu verstehen, dass das Austreten künftig verlangsamt oder sogar verhindert werden kann.
Welche Schadstoffe Photovoltaikanlagen?
In der Diskussion um Schadstoffe in Solarmodulen geht es vor allem um Blei und Cadmium. Blei ist im Lötzinn enthalten. Cadmium ist als Cadmiumtellurid in bestimmten
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in Dünnschichtsolarzellen verarbeitet. Beide Schwermetalle können in der Umwelt giftige Wirkung haben.
Die EU-Richtlinie zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten definiert Höchstkonzentrationen. Für Blei liegt der Wert bei 0,1 Prozent am Gesamtgewicht. Für Cadmium, das noch giftiger ist, bei 0,01 Prozent. Allerdings sind Photovoltaikanlagen von der Richtlinie ausgenommen. Trotz heftiger Kritik hatte das EU-Parlament 2010 einer Neufassung der Richtlinie mit großer Mehrheit zugestimmt.
Die Stuttgarter Forscher haben in einer Studie gezeigt, dass die Schad- stoffe durch saure Lösungen aus defekten Modulen freigesetzt werden können. Allerdings wurden die Solarzellen dafür so lang zermahlen, bis sie einem Pulver glichen. Von intakten Photovoltaikmodulen, die diese Stoffe verwendeten, gehe keine Gefahr aus.
Unklar sind die Folgen von Feuer wie bei einem Hausbrand. Laut baden-württembergischem Umweltministerium ist eine Deponierung der Photovoltaikmodule grundsätzlich nicht zulässig. Sollten sie im Ausnahmefall – etwa nach einem Brand – doch auf einer Deponie landen, könnte das die Gefahr einer Auswaschung erhöhen. Allerdings seien die speziellen Deponien für Brandschutt tet.
Weltweit sind nach Angaben der Universität Stuttgart mehr als 17 Millionen Tonnen an Modulen installiert. Die Nutzungsdauer wird heute auf 20 bis 25 Jahre geschätzt. Zwar gibt es Recyclingverfahren auch seitens der Hersteller. Die Wissenschafter sehen aber die Gefahr, dass kaputte oder weniger ertragreiche Module unsachgemäß entsorgt werden könnten: etwa nach weiterer Verwendung in Entwicklungsländern. Dort könnten sie auf wilden Müllkippen landen. Es gebe jedoch Hersteller, die bereits heute ohne Blei und Cadmium produzierten.
besonders
abgedich-