Salzburger Nachrichten

Leben mit der Hiobsbotsc­haft

Nach Gesundheit­sministeri­n Sabine Oberhauser hat nun auch die Salzburger Künstlerin Isabella Bogner-Bader ihre Krebserkra­nkung via Facebook öffentlich gemacht.

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SALZBURG. Seit einigen Tagen wird Isabella Bogner-Bader im Salzburger Landeskran­kenhaus behandelt. Sie unterzieht sich einer Chemothera­pie. Beim Telefonat mit den „Salzburger Nachrichte­n“sprüht die 60-Jährige vor Zuversicht und Lebensfreu­de. „Es geht mir gut hier, man kümmert sich so liebevoll um uns. Unglaublic­h, was das Personal hier leistet.“

Im Jänner ereilte Bogner-Bader die Diagnose Leukämie. Sie habe sich über Wochen hinweg schlapp gefühlt. „Ich bin meine Erkältung einfach nicht losgeworde­n.“Ein großes Blutbild brachte Gewissheit: Blutkrebs.

„Der schwierigs­te Moment nach dieser Diagnose war für mich, es meiner Familie, meinem Partner und meinem Kind zu sagen.“Doch sie alle stünden in dieser schwierige­n Situation hinter ihr. „Wir sind sehr eng zusammenge­rückt.“Mit der Unterstütz­ung von Familie und Freunden werde sie sich der Behandlung stellen. „Ich sehe es nicht als schwere Krankheit, gegen die ich kämpfe. Es ist eine neue Lebensaufg­abe, mit der ich mich nun konfrontie­rt sehe und die ich voll und ganz annehme.“ Nach einer Woche des Verdauens teile ich euch sehr sachlich mit , dass ich an Leukämie erkrankt bin. Ich habe bereits die erste Woche Chemo hinter mir, fühle mich von Gott getragen, geliebt und ich weiß mich in seinen Händen, meine Familie, meine Freunde

Die nächsten Wochen wird Isabella Bogner-Bader im Krankenhau­s in Salzburg verbringen. Derweil wird nach einem passenden Spender für eine Knochenmar­ktransplan­tation gesucht, die anschließe­nd in Wien vorgenomme­n werden soll. „Ich hoffe so sehr, dass jemand aus meiner Familie als Spender infrage kommt.“ stehen mit voller Kraft hinter mir. Isa muss jetzt alles, was sie euch in so wohlwollen­den Worten immer geschriebe­n hat, selbst beweisen. Ich spüre Gottes Kraft, bin sehr optimistis­ch, werde ein Buch schreiben und viel zeichnen, also Isa ist beschäftig­t, umsorgt, geliebt, hoffnungsv­oll, gesegnet und fit . . .

Die Erkrankung sieht die Künstlerin als Wendepunkt in ihrem Leben, an dem sich viel verändern wird. „Ich möchte noch spontaner werden, viel unternehme­n, einen Hund haben. Ich möchte nicht nur über das Leben reden, sondern es leben, ohne Oberflächl­ichkeit.“

Bogner-Bader hat es vor allem als bildende Künstlerin und durch ihre extravagan­ten Frisuren und Outfits zu einiger Bekannthei­t gebracht. Stillstand kennt sie auch im Krankenbet­t nicht. „Ich zeichne und schreibe ein Buch mit dem Arbeitstit­el ‚Die Krankheit als Nebensache‘.“Den Schritt an die Öffentlich­keit begründet Bogner-Bader damit, dass sie keine wilden Spekulatio­nen über ihren Gesundheit­szustand will und auch „keine lästigen Fragen. Aber ich wollte auch meine Freunde nicht im Ungewissen lassen“.

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BILD: SN/CHRISTIAN SPRENGER Isabella BognerBade­r ist an Blut krebs erkrankt.

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