Courage statt Ignoranz
Mut zur Courage. Der Mut, jenseits aller Gefallsucht zu handeln. Der zeichnet ihn aus. Reinhold Tritscher bereichert mit seinem Theater Ecce Salzburg. Seit vielen Jahren schon.
Diesmal tut er es quasi in freier Wildbahn. Nicht im halbwegs sicheren Hafen eines städtischen Kulturtempels. Schauplatz ist aktuell ein Zirkuszelt. Es steht in Leogang. In diesem Mikrokosmos, den Tritscher schuf, passiert Integration am lebenden Objekt. Menschen mit Behinderungen, Flüchtlinge, „Ausländer“, sie alle sind Teil eines bemerkenswerten Projekts. Es wirkt nicht aufgesetzt, nicht verordnet, nicht zwanghaft. Deshalb berührt es auch so. Es zeigt, wie es funktionieren kann, wenn man es zulässt.
Mut zur Courage. Mut, jenseits aller Gefallsucht zu handeln. Der zeichnet auch den Tiroler Fotografen Lois Hechenblaikner aus. Mit seinen Bildern deckt er Fehlentwicklungen im Tourismus auf. Er tut nichts dazu. Er bildet nur ab, wie es ist. Nämlich oft genug verstörend.
In Tirol, seiner Heimat, ist er mittlerweile eine Persona non grata. In Salzburg hingegen (noch?) wohlgelitten. Das zeigen Vorträge und Ausstellungen. Zuletzt war er in Zell am See-Thumersbach zu erleben. Auf Einladung des Kulturvereins und – der Schmittenhöhebahn. Deren Direktor Erich Egger scheut Diskussionen nicht. Im Zuge der Reihe Alpenglühen werden heiße Eisen angepackt. Etwa Zersiedelung und nicht funktionierende Raumordnung. Touristische Fehlentwicklungen oder Fragen, was es mit dem Phänomen arabischer Urlauber in Zell am See auf sich hat.
Sich wegzuducken und die Probleme zu ignorieren wäre eine Methode. Egger wählt aber eine andere. Auch das fällt in den Bereich Mut zur Courage.