Keine Zweifel an der Mercedes-Vormacht
Testabschluss der Formel 1: Die Weltmeister sind unter gleichen Bedingungen wohl eine Sekunde und mehr vor der Konkurrenz.
Nach zwölf Testtagen schlossen die Formel-1-Teams die Vorbereitung auf Rennstrecken Sonntag ab. Das Resümee ist eindeutig: An der Dominanz von Mercedes wird nicht zu rütteln sein. Rosberg und Hamilton konnten teilweise mit härteren Reifen schneller als die Gegner mit weicheren fahren; Freitag legte der Deutsche in Barcelona gar 1,2 Sekunden Abstand zur Konkurrenz.
Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost analysierte für die SN nüchtern: „Mercedes ist klar vorn, wir errechneten 0,9 Sek. vor Williams bei gleichen Bedingungen, dahinter dürften Red Bull und Ferrari gleichauf sein. Wir sind 1,7 Sek. zurück.“
Konstant wie die Machtdemonstration von Mercedes wird auch heuer die Diskussion um Kosten sein. So konnte Force India erst beim zweiten Test antreten, und Gerhard Kuntschik berichtet für die SN aus Barcelona schon jetzt gibt der stellvertretende Teamchef Bob Fernley anhaltende Probleme zu: Das verspätete Saisondebüt sei auf eine Verzögerung bei der Fertigstellung des neuen Wagens zurückzuführen, die wiederum entstand, weil Zulieferer früher ihr Geld sehen sollten. Force India soll bei F1-Promotor Bernie Ecclestone um einen Vorschuss auf die für heuer anstehenden Prämienzahlungen ersucht haben.
Derweil will Manor (bisher Marussia) mit einem dem Reglement angepassten Vorjahresauto beim Start in Melbourne (15. 3.) dabei sein, als erster Fahrer wurde der Brite Will Stevens bestätigt, der in Abu Dhabi im Caterham debütiert hatte. Das „Überleben“von Manor-Marussia sicherte ein Investor mit einer Millionen-Investition, die FIA nahm das Team nachträglich auf die WM-Nennliste. Der Geldgeber soll Stephen Fitzpatrick (37) vom Energieunternehmen Ovo sein.
Viereinhalb Monate vor dem Austragungstermin ist der deutsche GP weiter nicht fix. Gerücht beim Barcelona-Test: Ecclestone wird einen Sondervertrag mit Hockenheim abschließen, dabei soll Mercedes einen substanziellen Zuschuss in Form von Ticketkäufen leisten. Mercedes-Sportchef Toto Wolff erklärte: „Verträge zwischen Veranstalter und Bernie sind nicht unsere Angelegenheit, aber wenn wir helfen können, wollen wir dies tun.“