Jedem Familienmitglied seine Farbe
Erinnerung an den US-amerikanischen Erfinder der Kinderkultserie „Barbapapa“.
Sie sind meist birnenförmig, aber auch extrem verwandlungsfähig. Wie eine Knetmasse lassen sie sich zu Schubkarren oder Brücken verwandeln, wenn dies den anderen hilft. Die Familie Barbapapa kann sich auch in Tiere verwandeln. Ihr Wesen ist von Freundlichkeit und Fröhlichkeit geprägt, weshalb sie gut mit Menschen und Tieren auskommen. Für ihre Verwandlungen benötigt jedes Barbapapa einen Spruch: „Ra-Ru-Rick, Barba- trick.“Talus Taylor, ein US-amerikanischer Biologielehrer, erfand die flexiblen Fantasiefiguren im Jahr 1970 gemeinsam mit der französischen Architekturstudentin Annette Tison, die später seine Frau wurde. Der Name ist abgeleitet aus dem Französischen für Zuckerwatte („barbe à papa“– wörtlich Papas Bart). Ihr erstes gemeinsames Buch unter dem Titel „Barbapapa“wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt.
Zur rosafarbenen, birnenförmi- gen Figur Barbapapa gesellten sich bald jeweils einfarbige Familienmitglieder, darunter Barbamama und die insgesamt sieben Kinder, darunter Barbarella und Barbarix. Darauf basierend entstand 1974 eine Zeichentrickserie, die in ganz Europa mit großem Erfolg ausgestrahlt wurde. Die ORF-Zuschauer lernten „Barbapapa“1975 als „Betthupferl“kurz vor 18.00 Uhr kennen.
Taylor, der 1933 in San Francisco auf die Welt kam, und die 1942 ge- borene Tison mieden die Öffentlichkeit nach dem riesigen Erfolg der Kultserie. Dementsprechend zurückgezogen und von Medien lange unbemerkt starb Taylor nun am 18. Februar 82-jährig in Paris, wie „Le Figaro“berichtet.
Der französische Comiczeichner Joann Sfar huldigte ihm auf dem Online-Fotodienst Instagram mit der Zeichnung des weinenden Barbapapa und den Worten „So long Talus Taylor“.