Viele mussten sterben, ehe reagiert wurde
Verkehrslösungen an der Umfahrung in Bischofshofen sowie der Wolfgangseestraße zeigen, wie Tragödien verhindert werden können.
Die vierspurige Umfahrung von Bischofshofen war lang eine der gefährlichsten Straßen Salzburgs. „Von der Eröffnung 1986 bis zur Aufstellung von Betonleitwänden in der Straßenmitte 2007 starben 24 Menschen“, sagt Christian Machnik, Stadtfeuerwehrkommandant von B’hofen.
Machnik hat sich massiv für die Leitwände eingesetzt. „Wir wussten: So kann es nicht weitergehen. Es kann nicht sein, dass wir nur mehr da oben die Toten zusammensammeln. Der damalige Landesrat Walter Blachfellner hat uns sehr unterstützt.“
Schließlich kamen auf 4,5 Kilometern die Wände und ein 80er. Das hat gut 300.000 Euro gekostet. „Der Effekt ist, dass es in den letzten acht Jahren keine Toten und Schwerverletzten mehr gegeben hat und kaum noch Sachschadenunfälle“, sagt Machnik.
Die schlimmen Einsätze früher waren eine große Belastung für die Feuerwehrleute. Machnik erzählt: „Einmal starb ein 19-jähriges Mädchen, das bei uns bei der Feuerwehrjugend war. Sie hat mit dem Handy telefoniert und fuhr in einen Lkw. Ein anderes Mal wollte ich mit meinem Sohn in den Zoo nach Salzburg fahren. Dann kam ein Einsatz. Eine Frau und ihr kleiner Bub starben bei dem Unfall. Als ich heimkam, fragte mein Sohn, ob wir jetzt in den Zoo fahren. Ich musste ihm sagen, dass ich mich heute in kein Auto mehr setze.“
Mit Betonleitwänden könnte man auch die Raserstrecke zwischen Weißbach und Saalfelden im Pinzgau sicherer machen. Al- lerdings müsste man die Straße zumindest teilweise auf drei Spuren erweitern, um das Überholen von Langsamfahrern zu ermöglichen. Am Dienstag genehmigte die Bezirkshauptmannschaft Zell an der Unfallstelle in Weißbach die Verlängerung des Überholverbotes um 300 Meter bis zur Einfahrt des Nusserbauern.
signalisiert sofort: Aufpassen, Radarkontrolle an der Strecke. Die freundliche Warnung bestätigt sich alsbald an der Wolfgangseestraße zwischen Strobl und Bad Ischl. Ob bei der Zufahrt zum Gasthof zur Wacht oder bei Abfahrten, die Polizei ist praktisch jeden Tag im Kontrolleinsatz. Die Disziplin der Autofahrer sei schon seit Jahren bemerkenswert groß, versicherte am Dienstag bei einem Lokalaugenschein (links) ein Pendler aus dem oberösterreichischen Teil des Salzkammergutes. Schnellfahrer seien die Ausnahme und dann meist mit ausländischen Kennzeichen.
Am Beispiel Wolfgangseestraße zwischen Strobl und Bad Ischl funktioniert eine Lösung auch ohne Betonwände schon seit vielen Jahren, wie der Strobler Amtsleiter Hannes Maurer bestätigt. Es gebe jeweils eine mehr als einen Kilometer lange Überholzone in jede Richtung. Seit mehr als zehn Jahren habe es in diesem stark frequentierten Bereich keinen einzigen tödlichen Unfall mehr gegeben. Aber nicht nur die angekündigten Überholzonen bewährten sich, auch die ständige Überwachung durch die Polizei. „Dort hat es nie einen fixen Radarkasten gegeben, dafür Polizisten mit Radarpistolen. Das hat sich herumgesprochen und es hat gewirkt. Überwachung ist die Lösung, denn die Strafen sind wirklich hoch“, betont Maurer.
Seit 1982 ist Hannes Maurer im Strobler Gemeindeamt der Amtsleiter und die zahlreichen Unfalltragödien in den 1990er-Jahren
„ Die Leitwände haben sich bei uns perfekt bewährt.“