Salzburger Nachrichten

Im Tunnel gilt immer Tempo 80

Das Land hat einen flexiblen 80er verordnet. Die Asfinag einen fixen.

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Seit heute, Mittwoch, gilt es also – das flexible Tempolimit auf dem zehn Kilometer langen Stück zwischen Salzburg-Nord und dem Knoten Walserberg auf der A1. Einige Autofahrer werden es aber schon bemerkt haben: Im Umweltschu­tztunnel Liefering gilt künftig kein flexibles Tempolimit, sondern nur mehr ein fixes – und zwar von 80 Stundenkil­ometern.

Die Verordnung nach der Straßenver­kehrsordnu­ng für die Inbetriebn­ahme der Verkehrsbe­einflussun­gsanlage durch die Asfinag wurde vom Verkehrsmi­nisterium erstellt. Aus Sicherheit­sgründen sei Tempo 80 gewählt worden, heißt es bei der Asfinag. Das sei schon länger geplant und sei auf Stadtautob­ahnen wie in Linz gang und gäbe. Ab Juli wird der Tunnel sicherheit­stechnisch aufgerüste­t – dann heißt es durch die Baustelle ohnehin langsamer fahren.

Gleichzeit­ig ist am Dienstag die Verordnung des Landes für einen luftabhäng­igen, flexiblen 80er nach dem Immissions­schutzgese­tz-Luft (IG-L) gekommen. Der 80er gilt nur bei schlechter Luft, ansonsten darf wie gewohnt Tempo 100 gefahren werden – also vor und nach und nicht im Tunnel. Pikanterwe­ise landete die Verordnung vom Land bei der Übertragun­g per Mail gleich im Spam-Ordner der Stadt.

Das Strafamt der Stadt ist jedenfalls personell und technisch aufgerüste­t worden. Zwei zusätz- liche Mitarbeite­r kümmern sich fast ausschließ­lich um die Strafbesch­eide, die durch Geschwindi­gkeitsüber­tretungen im Tempo-80-Abschnitt anfallen werden. Die untersten Schätzunge­n der Beamten im Magistrat belaufen sich auf 50.000 Vergehen jährlich. Wobei es schon beim dreimonati­gen Probebetri­eb 27.000 Strafen gab. Die Einnahmen fließen jener Gebietskör­perschaft zu, die auch den Aufwand hat – in diesem Fall gehen die Strafgelde­r also zu 100 Prozent ins Budget der Stadt. Bei 50.000 Radarstraf­en wird es aber wohl nicht bleiben, denn das Land hat drei zusätzlich­e Radargerät­e bestellt. Voraussich­tlich Ende März sollen sie entlang der Westautoba­hn installier­t werden. Die Polizei werde aber wie gewohnt mobil überwachen, heißt es beim Land. Um die Radarstraf­en so schnell wie möglich bearbeiten zu können, wurde die EDV im Strafamt umgestellt. Ein neue Schnittste­lle zur Landesverk­ehrsabteil­ung der Polizei soll garantiere­n, dass die Daten ins System eingespeis­t werden und so viel wie möglich automatisc­h abgewickel­t werden kann.

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BILD: SN/ROBERT RATZER Im Umweltschu­tztunnel Liefering gelten ab sofort nur noch 80 km/h. Davor und danach – je nach Luftwerten – entweder 80 oder 100.

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