Aufstand gegen Schottergrube
Bezirkshauptmannschaft verhandelte in Seekirchen-Ried über die geplante Schottergrube. 90 erzürnte Anrainer kamen. Aufschließungsstraße soll über ehemalige Mülldeponie führen.
Die von Tischlermeister Felix Schmidhuber am Seekirchner Grünberg geplante Schottergrube mobilisiert die Anrainer: Rund 90 von ihnen kamen am Dienstag zur mündlichen Verhandlung, die die BH Flachgau anberaumt hatte. 50 hätten bereits im Vorfeld Einwände bei der BH deponiert, sagte Verhandlungsleiterin Irene Lang.
Unmut erregte bereits die Projektpräsentation: Denn geplant ist, dass der Minimalabstand von 300 Metern auf die im Gesetz zulässigen 100 Meter unterschritten wird. Dafür muss das Projekt aber Auflagen erfüllen, wie etwa, dass sich die Lärmbelastung für die Anrainer dadurch trotzdem nicht erhöht. Weiters ist eine Zustimmung der Gemeinde nötig.
„Die wird es sicher nicht ge- ben“, betonte Vizebgm. Walter Gigerl (LeSe). Zwei Häuser, die nur 49 bzw. 55 Meter entfernt seien, seien besonders betroffen, kritisiert Gigerl – und: „Die geplante neue Aufschließungsstraße soll laut Plan genau über die ehemalige Mülldeponie dort füh- ren. Ich befürchte, dass durch den Druck der Lkw und Baumaschinen da Altlasten aktiv werden könnten und vielleicht sogar Öl austritt. Denn da unten liegen auch alte Autowracks.“
Auch Bgm. Monika Schwaiger (ÖVP) ist gegen das Projekt: „Wir haben als Gemeinde Parteienstellung, können also bis zum Höchstgericht gehen. Es würde mich schon sehr wundern, wenn das naturschutzrechtliche Verfahren positiv ausfallen sollte.“Sollte es dennoch eine Genehmigung geben, fordere die Gemeinde „eine lange Liste an Auflagen“. Die Anrainer befürchten Belastungen durch Lärm, Staub und Lkw-Verkehr in ihrer Siedlung.
Betreiber Felix Schmidhuber will aber weiter am Projekt festhalten: „Es wird dort keine Brechanlage aufgestellt. Bei Lärm und Feinstaub halten wir alle Grenzwerte ein. Und unsere Straße wird aufgeschüttet, der Untergrund bleibt unberührt.“
Eine Entscheidung dürfte es laut BH-Juristin Lang „binnen einiger Wochen“geben.