Yoga & die City: Salzburg für Elastische
Sie stammt aus Mexiko. Er aus Kanada. Der Dritte im Bunde lebte zwölf Jahre als buddhistischer Mönch in Asien. Ihre Spielwiese ist Salzburg.
In Zeiten wie diesen macht man ja so manche Verrenkung. Weil’s der Alltag und der Stress so wollen. Aber was dagegen tun? Wie wär’s zum Beispiel mit dem Skorpion? Oder, wenn die wirbelnden Wellen des Tages einen Meter über dem Kopf zusammenschlagen, mit der Schildkröte? Diese Yogaübung schenkt Ruhe und Gelassenheit. Sie stärkt den Rücken und fördert die Beweglichkeit. Ja, einmal ganz ehrlich: Wer bitte will das nicht?
Viele wollen es. Genauer: immer mehr. Yoga erlebt auch in Salzburg eine unglaubliche Blüte.
Besonders kreativ gehen der Fotograf Bryan Reinhart, die Yogalehrerin Ariadna Castorena und ihr Kollege Florian Palzinsky an das Thema heran. Sie machen praktisch die ganze Stadt zur Yogazone. Ohne Tabu. Bryan Reinhart schnappte die Idee in Barcelona auf. Die Fotos entstehen nach der Vorplanung bei gemeinsamen Spaziergängen durch die Stadt. Spontan, ohne großes Brimborium, ohne Blitzlicht, Reflektor oder Lichtanlage. Auf diese Weise entstand nun schon zum fünften Mal ein Kalender mit Yogamotiven aus Salzburg.
Wobei: Die gezeigten Übungen sind freilich nur für wirklich Elastische gedacht. Wie startet aber man/frau aber nun am besten ins Leben als künftiger Yogi? Mit dreifacher Beinverknotung? Ariadna Castorena lacht: „Bitte nicht! Basis ist die Entspannung. Die entsprechende Übung lautet: Savasana. Man legt sich hin. Angenehm entspannt und erdver- bunden. Man richtet die Aufmerksamkeit nach innen. Konzentriert sich auf den Atem.“
Wird der Yogaboom herbeigeredet oder gibt es ihn wirklich? „Das Interesse steigt ständig. Stress und der Wille Ausgleich zu finden sind die Motive. Yoga bietet die Chance, wieder nach innen zu finden. Es ist auch ein guter Ausgleich zu anderen Sportarten.“16 Jahre betreibt Castorena schon Yoga. Was hat’s gebracht? „Es tut mir gut. Ich bin glücklicher, ruhiger, stärker, klarer, präsenter und bewusster im Denken.“Okay. Also dann los, Yogabuch kaufen, und bis nächste Woche klarer, präsenter und (noch) glücklicher werden?
„Ein Basiskurs ist auf jeden Fall ratsam. Um sich Übungen nicht fehlerhaft anzutrainieren. Aber dann gibt es keine Schranken. Für Yoga ist überall Platz und ein wenig Zeit pro Tag hat jeder.“