Diese Blütenpracht taugt für jeden Garten
Der Hartriegel (Cornus) ist eine Pflanzengattung, die über 50 Arten umfasst. Viele davon sind für Gartenbesitzer eine echte Alternative.
Beginnen wir mit einem heimischen Wildgehölz, dessen Blüten im März auffallen, weil sie vor dem Laubaustrieb erscheinen. Die gelben Blütenbüschel von Cornus mas, der Kornelkirsche, bemerkt man beim Spazierengehen überall am Wegesrand. Nur im März sieht man, wie viele Kornelkirschen bei uns herumstehen. Das ist auch gut so, denn dieser Frühblüher ist nach den Palmkatzerln eine der ersten Bienenweiden.
Nach der Blüte versinkt Cornus mas in der Unscheinbarkeit und taucht aus dieser erst auf, wenn sein Fruchtbehang, eben die Kornelkirschen im August rot zu leuchten beginnen. Während die Früchte der Wildform außer einem großen Kern nicht viel bieten, haben Fruchtsorten wie „Jolico“schöne saftige Früchte, herrlich zum Sofortverzehr, Saften oder Marmeladeeinkochen. Widerstandsfähige Heckenpflanzen sind die Weißen Hartriegel (Cornus alba). Die Sorte „Sibirica“fällt durch ihre blutrot gefärbten Zweige auf, die einen schönen Winteraspekt darstellen. Das Gegenstück mit gelbholziger Rinde ist Cornus stolonifera „Flaviramea“. Schön ist auch eine Kombination dieser beiden Sorten, die sehr wüchsig sind, sich als freiwachsende Hecke oder im öffentlichen Grün hervortun.
Für kleine Gärten sind sie aber weniger geeignet: Wuchsstärke und fallweise Bildung von Bodenausläufern machen einem dann zu schaffen. Dafür sind diese Hartriegel anspruchslos, wachsen auf jedem Gartenboden und lassen sich auch durch (unsachgemäße) Schnitte nicht umbringen. Geschnitten werden sollten diese Arten mit schön gefärbter Rinde aber regelmäßig und zwar deshalb, weil die Jungtriebe eine ungleich schönere Färbung aufweisen als altes Holz. Daher sollte man zu einem mehrjährigen Schnittrhythmus finden, der die Bildung neuer bodenbürtiger Triebe ermöglicht.
Den Boden aufbereiten sollte man für eine besonders schöne Gruppe von Cornus-Arten: Blumenhartriegel. Hier gibt es japanische (Cornus kousa) und nordamerikanische (Cornus florida) Vertreter, alle lieben säuerliche, humose Bodenverhältnisse. Das heißt, der Boden sollte durch Beigabe von Torf oder Moorbeeterde entsprechend aufbereitet werden, bevor man sich ein solches Exemplar zulegt.
Die auffälligen Scheinblüten, die je nach Sorte rahmweiß, grünlich oder rosa gefärbt sind, erscheinen im Mai und Juni. Nachdem unser Blumenhartriegel uns vier Jahre hat warten lassen, bis er Blüten hergezeigt hat, haben wir uns mit ihm auf einen zweijährigen Blührhythmus geeinigt: ein Jahr Blühen ohne Ende, ein Jahr rasten. Ich freu mich schon: Heuer sind Blüten ohne Ende angesagt!